TeBe 1 Berliner SC 5

gündog

Gerade wollte man sich in diese neue TeBe-Elf verlieben, da kriegt man solch eine Ohrfeige verpasst. Mit 344 Zahlenden war der Besuch für Berlin-Ligaverhältnisse erneut sehr erfreulich – das, was sie zu sehen bekamen, allerdings nicht.

Frühzeitig gingen die Gäste infolge eines bezeichnenden Zusammenpralls zwischen Keeper und Verteidiger in Führung, auch danach blieb die TeBe-Defensive orientierungslos und ließ sich binnen dreißig Minuten noch drei weitere Male abkochen. Die zweite Halbzeit plätscherte dann nur noch so dahin, TeBe bot brotlose Kunst und konnte den BSC so gut wie nie ernsthaft in Gefahr bringen – teilweise gefällige Einzelaktionen, aber keinerlei Raumgewinn, keinerlei Druck, keine Ideen. Ergün verkürzte zwischenzeitig, der BSC legte nach, und das war es dann.

Sicher ist die Mannschaft noch nicht eingespielt, die heutigen Patzer lassen sich aber nur begrenzt damit erklären. Häufig waren es Unkonzentriertheit und fehlender Biss, der den Gegner in Zweikämpfen und Kopfballduellen besser aussehen ließ und für deren verdienten Erfolg sorgten. Nach den ersten drei Spielen gegen Gegner, die allesamt nicht zur creme de la creme der Liga zählen, zeigt sich somit, dass TeBe auch sportlich noch einen steinigen Weg vor sich hat. Momentan sollte man wohl froh sein, wenn es der Mannschaft gelingt, sich irgendwo zwischen Platz zehn und zwölf zu etablieren – alles andere ist mit einer derart instabilen Defensive momentan utopisch. Bleibt zu hoffen, dass Manuel Zemlin, der verletzt ins Krankenhaus musste, schnell wieder zurückkehrt. Dennis Rahde, der neue Mann zwischen den Pfosten, musste nach dem Zusammenprall länger behandelt werden, wirkte in der Folgezeit angeknockt und war mit den unsicheren Kantonisten vor sener Nase ohnehin nicht zu beneiden. Das alles kann nur besser werden, und das hoffentlich schon beim nächsten Auswärtsspiel am Sonntag bei Trabzonspor. Denn danach kommen langsam die dicken Brocken wie Hertha 03 und Co. Und gegen die dürfte es, selbst mit einer vorausgesetzten deutlichen Leistungssteigerung, richtig schwer werden.