Im zweiten Testspiel der Vorbereitung auf die Rückrunde in der 2. Frauenfußball-Bundesliga mussten die „Veilchenladies“ von Tennis Borussia eine Niederlage hinnehmen. Am Mittwochabend unterlag man dem 1.FC Lübars, Tabellenführer der Regionalliga Nordost, mit 2:3 (1:0).
Erfreulich engagiert gingen beide Teams von Beginn an zur Sache. Das Duell der Spitzenreiter aus der 2. Bundesliga und der Regionalliga bot schnellen und unterhaltsamen Fußball. Besonders in der zweiten Halbzeit gab es viele Torchancen.
Die erste Chance der Partie hatte Nadin Sandmann. Ihr Kopfball nach einer Ecke wurde auf der Linie von einer Abwehrspielerin geklärt.
TeBe ging Mitte der ersten Hälfte durch Cordual Busack in Führung. Aufgrund von sieben Ausfällen in den Reihen der Veilchenladies musste die Keeperin diesmal im Sturm auflaufen. Mit ihrem Drehschuss ins linke Eck unterstrich sie ihre ansprechende Leistung auf der ungewohnten Position. Wenig später hatte Chantal Hoppe den zweiten Treffer auf dem Fuß, wurde aber im letzten Moment noch von Franziska Klausch beim Abschluss behindert.
In den ersten 45 Minuten schafften es die Veilchenladies mit schnellen, kurzen Pässen immer wieder, das enge 3-5-2 des Gegner zu überwinden. Besonders über Madleen Wilder, Sabine Küpper und Inken Becher klappte viel. Allein der letzte Pass in die Spitze kam ungenau.
Obwohl Lübars der erwartet starke Kontrahent war, kamen die Nordberlinerinnen vor dem Pausenpfiff nur zu einer einzigen guten Möglichkeit. Kerstin Prusas im Tor von TeBe konnte den Distanzschuss von Michelle Roesler jedoch sicher fangen. Somit ging es beim Stande von 1:0 in die Kabinen.
Aus diesen kam Lübars deutlich wacher zurück. Während die Borussinen mit den Gedanken noch beim wärmenden Pausentee waren, drehten die Gäste ordentlich auf. Isabelle Schumann und Katharina Reitzig hatten erste Chancen, doch mit Glück konnte die Defensive der Lila-Weißen klären. Sabrina Wölky nutzte kurz darauf einen Abstauber zum 1:1-Ausgleich. Zuvor hatte Prusas noch Sara Regaesel den Ball vom Fuß nehmen können, gegen den Nachschuss von Wölky war sie aber machtlos.
Es entwickelte sich zunehmend ein offener Schlagabtausch. Während TeBe konditionell schwächelte und die Kontrolle aus der Hand gab, marschierte Lübars weiter frisch nach vorne. Aileen Pieper prüfte vom Strafraumeck Prusas, welche sicher parierte.
Sabine Küpper gelang per Kopf nach einer Ecke die erneute Führung für TeBe. Ohne Gegenspielerin konnte sie an den Elfmeterpunkt einlaufen und wuchtig den Ball in die Maschen befördern.
Dem Regionalliga-Spitzenreiter gelang jedoch quasi im direkten Gegenzug die passende Antwort. Reitzig glückte von der Mittellinie der erneute Ausgleich, wobei gleich mehrere Borussinen einen Black-Out hatten. Weder konnte die Abwehr der Veilchen den Befreiungsschlag klären, noch Keeperin Prusas den Ball fangen, welcher über sie hinweg ins Netz sprang.
Fast hätte TeBe, wiederum im direkten Gegenzug, abermals die Führung erzielt, doch Busacks Heber über Torhüterin Linda Lorenz ging neben dem langen Pfosten ins Aus. Senem Özer versuchte sich nochmal aus der zweiten Reihe – der Schuss wurde zur Ecke geblockt – danach kam wenig von den Veilchenladies.
Dafür hatte Lübars weitere Möglichkeiten: Jeanette Glowik setze ihren Versuch nach einer zu kurz abgewerten Ecke knapp über die Latte. Mit einem schönen Volleyschuss von der Strafraumecke sorgte Aileen Pieper eine Viertelstunde vor Ultimo für die Entscheidung. Wiederum ging dem Treffer ein Fehler in der Defensive voraus, als der Ball an der eigenen Grundlinie verloren wurde.
In der Schlussminute hatte Sandmann noch die Möglichkeit zum 3:3, welches sicher nicht unverdient gewesen wäre. Ihr Drehschuss nach gutem Diagonalpass von Wilder ging aber über den Kasten.
Nach dem Spiel meinte Jens Kohnke, Trainer 1.FC Lübars: „Ich bin mit meiner Mannschaft zufrieden. Es hat mich überrascht, das wir nach 3 Wochen hartem Training konditionell so gut waren. Meine Mannschaft bot geschlossen eine gute Leistung. Insgesamt war es ein schönes Spiel, beide Teams konnte Akzente setzen. Das Ergebnis darf man aber nicht überbewerten.“
Ähnlich äußerte sich Sven Thoß, Trainer Tennis Borussia: „Wir wollten hier sicher nicht verlieren, aber in dieser Phase der Vorbereitung ist das Resultat Nebensache. Es ärgert mich allerdings, das ausgerechnet die Etablierten in der Defensive Fehler gemacht haben. Bei einigen Spielerinnen waren aber auch die konditionellen Mängel sichtbar.“
TeBe: Prusas – Küpper, Wilder, Krengel, Köhler (46. Holzhaus) – Sandmann, Becher, Özer, Manthey (61. Joderi-Shoferi) – Busack, Hoppe (77. Köhler)
Lübars: L. Lorenz – Breyer (85. F. Klausch), F. Klausch (46. Kunert), Reitzig (89. Wölky) – Lorenz, Roesler (63. Glowik) – Graubner (69. Roesler), Schumann, Wölky (81. Glaubner) – Bienert (46. Pieper), C. Klausch (42. Regaesel, 75. C. Klausch)
Tore: 1:0 Busack (19.), 1:1 Wölky (54.), 2:1 Küpper (61.), 2:2 Reitzig (63.), 2:3 Pieper (75.)
Gelbe Karten: Krengel – Glowik
Schiedsrichter: Öztürk (SF Johannisthal)
Zuschauer: 80