Die Hinrunde ist absolviert, Zeit also, einen Blick zurück zu wagen. Mussten wir in den letzten Jahren eigentlich immer über einen Großteil der Mannschaft schimpfen (eigentlich immer nur Halil Savran ausgenommen), so fällt das Fazit dieses Jahr fast durchweg positiv aus.
Tor:
Stillenmunkes:
Hat mit einigen sensationellen Paraden zur weißen Weste beigetragen. Schwächen zeigte er ironischerweise nur im wichtigsten Spiel der Hinrunde gegen den BFC. Ansonsten absolut sicherer Rückhalt und Spaßkanone.
Hampf:
Klare Nummer 2 hinter Stille, in seinen wenigen Auftritten solide. Allerdings ist die Zahl der legendären „Hampfparaden“ deutlich zurückgegangen.
Abwehr:
Neubert:
Turm in der Schlacht, sehr umsichtiger Abwehrorganisator. Fiel eigentlich nie negativ auf, was für einen Abwehrspieler eigentlich das größte Lob überhaupt ist.
Turan:
Ähnlich wie Neubert. Manchmal mit Schnelligkeitsdefiziten, die er allerdings durch gute Zweikämpfe wieder wettmacht. Wichtiges Tor gegen den BFC.
Jakowitz:
Machte auf der rechten Seite in der Viererkette seine Sache sehr gut. Sehr robust im Zweikampf, allerdings nicht immer mit dem größtmöglichen Offensivdrang.
Ahmetcik:
Für mich der Spieler der Hinrunde. Spielte anfangs trotz eines Jochbeinbruchs (ohne Maske!). Absolut effektiv, sowohl defensiv, wie auch offensiv. Wichtige Tore gegen die Füchse und den BFC. Einzig seine Flanken könnten noch etwas genauer werden.
Below:
Von der tragenden Abwehrfigur in der letzten Saison über den Sündenbock in der Sommerpause zum Ersatzspieler in dieser Saison abgestiegen, brauchte er einige Zeit, um sich wieder zu finden. Wenn er kam, fügte er sich immer nahtlos ein. Erzielte das Siegtor in Ludwigsfelde, das auch die Versöhnung mit dem Umfeld einleitete.
Kalyoncu, Birtane:
Keine Bewertung, da wegen Verletzung, bzw. Trainingsrückstand nur sporadisch eingesetzt.
Mittelfeld:
Wanski:
Endlich von der Rolle als Manndecker befreit, lief er im defensiven Mittelfeld zu ganz großer Form auf. Wer ist eigentlich Daniel Petrowsky?
Kalkan:
Wie im letzten Jahr auch: grundsolide, wenig spektakulär, vielseitig, immer da, wo er gebraucht wird.
Griesert:
Licht und Schatten wechselten sich ab. Einer grottenschlechten Leistung gegen Brandenburg folgte ein Sahneauftritt gegen den BFC. Hier muss Benny noch konstanter werden.
Da Silva (Pelardo):
Anfangs noch etwas zu wenig robust im Zweikampf und zu verspielt, mauserte er sich zu einer echten Verstärkung. Seine Ballbehandlung ist eine Augenweide, wie auch sein Geschick für „tödliche Pässe“.
Ilic:
Anfangs eher Ergänzungsspieler, erkämpfte er sich seinen Stammplatz im defensiven Mittelfeld. Schoss gegen Brandenburg zweimal absolut identische Tore.
Streit:
Sorgte bei seinen Einsätzen für einigen Betrieb auf der linken Seite. Technisch beschlagen und schnell. Fiel zum Ende der Hinrunde dem Formhoch von Benny Griesert zum Opfer.
Maaß:
Deutete bei seinen Einsätzen sein Talent an. Wird in der Zukunft seinen Weg gehen.
Seelisch, Vogler:
Zu kurze Einsatzzeiten.
Sturm:
Ben-Hatira:
Ich war bei seiner Verspflichtung sehr skeptisch, zumal er anfangs auch noch etwas übergewichtig wirkte. Ließ dann aber durch seine Tore alle Kritiker verstummen. Eröffnete zudem Räume für Fuß und das offensive Mittelfeld.
Fuß:
Übernahm als Kapitän mehr Verantwortung auf dem Feld. Lief viel mehr und stellte sich mehr in den Dienst der Mannschaft als in früheren Jahren. Am Anfang glücklos, aber gegen Ende wieder mit ansteigender Form.
Karaduman:
Kam nicht wie erhofft zum Zuge, zumal er aufgrund seiner Schnelligkeit eher ein Konterstürmer ist. Wird aber mit Sicherheit seine Chance noch bekommen.
Ausblick:
Was auffält ist, dass es endlich wieder einen echten Konkurrenzkampf im Kader gibt. Keiner (Neubert, Turan und Stille mal ausgenommen) hat seinen Platz im Team sicher. Anders als in den vergangenen Jahren führt dies aber nicht zu Murren der nicht eingesetzten Spieler, sondern noch zu größerem Einsatz.
Ebenso fällt auf, dass wir fast jede Position gleichwertig doppelt besetzt haben. So wurde etwa das Fehlen Wanskis gegen den BFC nahtlos aufgefangen. Das gab es in den letzten Jahren so nicht!
Allerdings werden wir uns auf manchen Positionen noch verstärken müssen, um diese Elf bereit für die nächste Saison zu machen (nein, auch hier wird das böse A-Wort nicht fallen…). So sind wir mit nur drei Stürmern vorne arg dünn besetzt. Sollte da mal einer längerfristig ausfallen, wird es eng. Genauso im offensiven Mittelfeld. Hier sind Streit und besonders Griesert noch nicht konstant genug. Hier sollte vielleicht in der Winterpause mal der Markt sondiert werden.