Das Meisterstück?

Würde der BFC Dynamo die lila-weiße Dominanz stoppen können, das war die Frage vor dem Spiel. Nach 90 gespielten Minuten (na ja, eigentlich schon nach 70) war klar: NEIN!
Vor allem zeigte sich eines: die Spieler, die TeBe im Sommer aus Hohenschönhausen verpflichtet hat, waren wesentlich effektiver als die Spieler, die den umgekehrten Weg gegangen sind. Nicht, dass das nicht meinen Erwartungen entsprochen hätte. Schön anzusehen war es allerdings schon, wie die Petrowskys und Kukulies’ dieser Welt über den Platz stümperten und dass ausgerechnet ein Ex-BFCer, der auf seine Zeit dort mit Sicherheit nicht stolz ist, den Sieg maßgeblich einleitete.

Doch erzählen wir dieses Herbstmärchen von Beginn an:
TeBe, mit Pelardo für den gesperrten Wanski, kam schlecht ins Spiel. Der BFC machte viel Druck, erspielte sich gute Chancen (ein Pfostenschuss) und ging folgerichtig nach 15 Minuten mit 1:0 in Führung. Nicht gut sah dabei Stillenmunkes aus, der an dem Ball, der sich zuvor locker 30 m in der Luft befand, vorbeisegelte und der BFCer relativ unbedrängt einköpfen konnte.
Danach brauchte TeBe einige Minuten um ins Spiel zu kommen, kam dann aber gewaltig. Nach einem Freistoß von Ahmetcik, den ein BFCer im Strafraum nur per Kerze klären konnte, stand Ertan Turan aufeinmal allein vor dem Tor und bugsierte den Ball aus wenigen Metern über die Linie. Danach legte TeBe noch mehrere Kohlen nach und spielte hervorragenden schnellen Offensiv-Fußball. Wunderschön anzusehendes Kurzpass-Spiel in die Spitze in bester Hoffenheim-Manier ermöglichte sowohl Pelardo, als auch Fuß erstklassige Tor-Situationen, die beide aber fahrlässig ausließen. Viel lief über links über den wahnsinnig agilen Ahmetcik, der auch den Lattenkopfball von Ben Hatira kurz vor der Pause einleitete. Keine Wirkung beim BFC entfalteten die diversen Ex-Borussen, allen voran Danny Kukulies, der nur durch Fouls auffiel und zur Pause gelb-rot gefährdet in der Kabine bleiben durfte.

Die Pause brachte glücklicherweise keinen Bruch ins Spiel, weiter wurde konsequent und mutig nach vorne gespielt. Insbesondere Pelardo machte sein vermutlich bestes Spiel im TeBe-Trikot, war er doch sehr ballsicher, zweikampfstark und intelligent im Spiel nach vorne.
Über ihn lief auch der Angriff, der zum zweiten Tor für TeBe in der 54. Minute führte. Micha Fuß wurde lang angespielt, lief bis zum 5-m-Raum, scheiterte jedoch an Thomaschewski, der Abpraller landete jedoch bei Benny Griesert, der den Ball ins leere Tor abstaubte.
Vielmehr konnte TeBe in der 64. Minute noch auf 3:1 erhöhen, als ein Eckball von Micha Fuß an Freund und Feind vorbeisegelt, bei Ahmetcik an der Strafraumecke landet, der abzieht und genau ins untere rechte Eck trifft. Ein sehr schöne Tor, für das der Schütze auch gebührend gefeiert wurde.
Danach musste der BFC, nun sportlich mit dem Rücken zur Wand stehend, mehr Druck machen, was sich aber kaum in gefährlichen Angriffen niederschlug.
Lediglich 15 Minuten vor dem Ende gelang eine gefährliche Flanke, an der Stille (erneut) in bester Holger Gehrke-Manier vorbeisegelte, der BFCer es aber schaffte, den Ball noch am Tor vorbeizuköpfen. Hier ein Anschlusstor, und wer weiß, was passiert wäre…
So war es aber an TeBe das nächste Tor zu erzielen. Die Nachspielzeit, die Dank der Anhängerschaft des BFC und deren diverser Ausfälle, gute 8 Minuten dauerte, erzielte Ben Hatira nach einem Konter das entscheidende 4:1. Danach gab es zur Überraschung aller noch einen Elfmeter für den BFC, den diese auch verwandelten, was von deren Fans aber nur sehr beschränkt wahrgenommen wurde, war man doch damit beschäftigt, sich mit der Polizei zu prügeln und Dixi-Klos umzuwerfen. Hm, lecker…

Insgesamt ein auch in dieser Höhe hochverdienter Sieg, da es der BFC nur in den ersten 20 Minuten schaffte, Paroli zu bieten. Danach hatten sie dem Spieldrang von TeBe zu keiner Zeit etwas entgegen zu setzen, und hätten konsequenterweise zur Halbzeit schon deutlich hinten liegen müssen. Da auch Greifswald in Neustrelitz nur 1:1 gespielt hat, beträgt unser Vorsprung auf Platz 2 nunmehr 11 Punkte.