Torfestival im Mommse

Soviel Treffsicherheit und vor allem solch einen Auftakt hätte man gestern mal unserer Oberliga-Truppe gegönnt: Ebenso wie deren Spiel gegen die Bowlingkugeln begann die Begegnung unserer B-Junioren gegen Rot Weiß Erfurt mit einem lilaweißen Offensivfeuerwerk und zahlreichen Tormöglichkeiten – welche im Gegensatz zu gestern auch genutzt wurden. Bereits nach 14 Minuten stand es durch Treffer von dreimal Caner Özcin sowie Maximilian Philipp 4-0, danach sortierte sich die Abwehr der bereits abgestiegenen Gäste etwas besser und TeBe schaltete einen Gang zurück. Dennoch konnte noch vor dem Halbzeitpfiff durch erneut Philipp auf 5-0 erhöht werden. Dass im zweiten Abschnitt einige Geschenke an die Gäste gemacht wurden und selbige diese Halbzeit mit 3-1 für sich entschieden, mag Trainer Gora Sen vermutlich nicht geschmeckt haben, der insgesamt guten Stimmung tat es keinen Abbruch mehr: Endstand 6-3 für TeBe (Schütze des sechsten TeBe-Tores: Tugay Uzan).

Unsere U17 hat drei Spieltage vor Saisonende auf Tabellenplatz sechs liegend somit 8 Treffer und 9 Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze und darf sich schon jetzt über eine sehr gelungene Saison freuen. Gleichzeitig kann man optimistisch sein, dass die während der kommenden Saison in die U19 aufrückenden Spieler eine gute Voraussetzung bieten, um ein Wörtchen um die Rückkehr in die Bundesliga mitreden zu können. Den meisten kann ohne Weiteres zugetraut werden, der neuen Herausforderung körperlich, technisch und taktisch gewachsen zu sein. Und da bei TeBe derzeit daran gearbeitet wird, Jugend- und Männerbereich besser miteinander zu verzahnen als das während der Vergangenheit der Fall war, kann man darauf hoffen, dass man eine Reihe dieser hoffnungsvollen Talente auch einmal für unsere Erste auflaufen sehen wird. Ganz klar – die absoluten Überflieger wird man auch weiterhin nicht halten können, aber bei allen anderen muss das Ziel sein, ihnen eine Zukunft bei TeBe zu bieten, bevor sie zur Oberliga- oder Berlinligakonkurrenz abwandern. Es gibt viel zu tun, um endlich wieder ein Verein zu werden, bei dem alle an einem Strang ziehen, trotz aller legitimen eigenen Ziele. Das fängt bei Banalitäten wie der Tatsache an, dass zukünftig hoffentlich wieder alle TeBe-Teams in den gleichen Trikotsätzen auflaufen.

Erste positive Tendenzen, dass dieser Weg zukünftig beschritten werden kann, zeichnen sich ab. Wie es eigentlich sein sollte, hat man letztens beim Gastspiel der Füchse im Mommsenstadion erlebt: Die Jugendmannschaften auf der Tribüne waren Feuer und Flamme für ihre Oberligamannschaft, kannten jeden einzelnen Spieler beim Spitznamen und haben den Sieg wie ihren eigenen gefeiert. Es wäre toll, wenn TeBe auch bald wieder dahin käme, dass sich auf der einen Seite die Fans wieder mehr mit der Jugendabteilung und die Kiddies und Jugendlichen mehr mit dem Gesamtverein identifzieren. Mit seiner Tradition, mit seiner Historie und folgerichtig auch mit der Weltoffenheit und Toleranz, wie sie bei TeBe traditionell gelebt wird und die den Club zu etwas Besonderem macht. Verliert man derlei Ziele nicht aus dem Auge, anstatt wie im vergangenen Jahrzehnt immer nur mit der Brechstange zu agieren, dann ist zukünftig vielleicht eine nachhaltigere, stabilere und somit auch erfolgreiche Entwicklung möglich.

Und wer sich das schon mal vormerken möchte: Am 22.5. wird es auf der Hans-Rosenthal-Anlage eine Doppelveranstaltung geben. Bevor unsere Oberliga-Truppe um 14 Uhr auf die TSG Neustrelitz trifft, fordern unsere B-Junioren Hertha BSC zum Derby-Klassiker, Anpfiff 11 Uhr. Eine schöne Gelegenheit, einen Schritt in Richtung mehr Zusammengehörigkeitsgefühl zu tun.