Teil IV: Fußball wurde auch gespielt
Machen wir es kurz. Es gilt, noch ein paar Worte über die sportlichen Ereignisse der Hinrunde 2002 zu verlieren. Alles begann mit einem 2:2 gegen Optik Rathenow. Unter www.ping-pong-veterans.de bleibt der Spielbericht wohl für immer auf der Startseite konserviert;-)
Es war ein enttäuschender Saisonauftakt, denn die Mannschaft ließ spielerische und taktische Defizite erkennen, die nichts Gutes ahnen ließen. Es dauerte dann auch eine ganze Weile, bis die Leistung sich stabilisierte. Eine katastrophale Niederlage bei den Füchsen und ein blamables Spiel beim KSC in Köpenick sorgten dafür, dass das Saisonziel Aufstieg von einigen schnell beerdigt wurde.
Vorschnell, wie sich herausstellen sollte. Obwohl nun auch noch das Verletzungspech die Lilaweißen heimsuchte und der neue Trainer Peter Ränke praktisch nie mit seiner Wunschelf antreten konnte, gelang es letzterem langsam, sein Konzept umzusetzen bzw. auf dem Spielfeld sichtbar zu machen. Was allerdings über die gesamte Hinrunde ein Manko blieb, war die mangelnde Konstanz. Hatte man sich gerade von einer Heimniederlage gegen Schönberg erholt und durch flotte und anspruchsvolle Partien Selbstbewusstsein getankt, überließ man die Punkte völlig überflüssigerweise den Gästen aus Lichtenberg. Als auch das Glück auf Seiten der Veilchen wieder zurückkehrte und man mit Willen und Geschick insgesamt schwache Partien wie in Neustrelitz oder gegen Türkiyemspor für sich entschied, schien der Knoten aber endgültig geplatzt zu sein. Alles war bereit zum Topspiel gegen den bis zu diesem Zeitpunkt ungeschlagenen Tabellenführer, die Hertha-Amateure. Mit einer beeindruckenden Leistung gewann TeBe im heimischen Mommsenstadion unter Flutlicht mit 2:1 und war dem Gegner dabei zu jeder Zeit überlegen. Als dann die Herthaner (ohne ihre zu Anfang der Saison zahlreich eingesetzten Profikollegen) auch weiterhin nicht mehr gewannen, witterten die Verfolger aus Schönberg, Rostock und natürlich von Tennis Borussia Morgenluft. Doch gelang es unseren Lilaweißen in diesem Moment nicht, konsequent zuzupacken. Einem leistungsgerechten 1:1-Remis gegen die Hansa-Amateure folgte der katastrophale Hinrundenabschluss. Auf gefrorenem und holperigem Boden verlor man in Brandenburg bei Eiseskälte sang- und klanglos mit 0:1. Herbstmeister wurde der FC Schönberg.
Aus TeBe-Sicht folgte noch der Einzug ins Achtelfinale des Paul-Rusch-Pokals.
Ein Wort noch zum Abenteuer DFB-Pokal, bei dem das erste Spiel auch das letzte sein sollte: Von hellseherischer Weitsicht geleitet hatte sich ein Großteil der Fans unter der Tribüne versammelt und verpasste so eine Sinneserfahrung, die ihresgleichen sucht. Es gibt eigentlich außer einem Fußballspiel keinen Grund, sich derart nassregnen zu lassen wie ich es an diesem Abend über mich ergehen ließ. So wird mir die für die Fußballgeschichte vollkommen marginale Erstrundenpartie des DFB-Pokals 2002/03 zwischen Tennis Borussia und dem FC St. Pauli (1:2) für immer unvergessen bleiben.
Eine Bilanz der Hinrunde muss zwangsläufig durchwachsen ausfallen. Positiv ist sicher, dass die Mannschaft sich nach den Anlaufschwierigkeiten im Laufe der Zeit gefunden hat. Einige der neuen Spieler haben sich ins System integriert und auch ihre Leistungen stabilisiert. Dennoch mangelte es schlicht und einfach an Konstanz und an Durchsetzungsvermögen im entscheidenden Moment. Fakt ist aber auch, dass man von einer Mannschaft, die im Sommer mit zahlreichen neuen Spielern ergänzt wurde, keine Wunderdinge verlangen darf, dass man ihr Zeit geben muss sich zu entwickeln. Diese Zeit aber scheint bei TeBe nicht gegeben.