Neustrelitz – TeBe 0:2

Mit ordentlichem Elan legten die Neustrelitzer von der ersten Minute an los und versuchten Druck zu erzeugen. Es sah fast so aus, als könnten sie uns kalt erwischen, was bei den Außentemperaturen auch nicht weiter verwunderlich gewesen wäre. Auch Timo Hampf machte da noch einen unsicheren Eindruck, als er einen Ball der Neustrelitzer eher unelegant Richtung Tribüne drosch. Aber zu dem Zeitpunkt waren wir noch mit den Einheimischen am diskutieren, ob die Stufen der Tribüne nun als Steh- oder Sitzplätze konzipiert wären. Mit nostalgischen Bemerkungen machten sie ihrem Unmut über die versperrte Sicht Luft: „Euch hat man doch alle aus Kreuzberg raus gelassen“ war da zu hören, oder auch ein vor sich hingemurmeltes: „Da kann ich mich ja gleich auf den Rasen setzen“.

In der Zwischenzeit hatten die Lila-Weißen das Geschehen aber so einigermaßen in den Griff bekommen und es entwickelte sich ein munteres Auf und Ab, das sich insgesamt ein bisschen mehr in unserer Hälfte abspielte. Aber wir konnten uns schon in der 18. Min etwas beruhigen: locker schloss Henschke den dritten Konter der Borussen mit einem Tor ab, das er ziemlich unaufgeregt in den gegnerischen Kasten einschob. Danach verließ die in blau gekleideten Neustrelitzer erstmal der Mut und unangestrengt ging die erste Halbzeit zu Ende.

Mit neuem Elan kam der Gegner wieder aus der Kabine und das Spiel wurde nun auch etwas robuster, aber nicht wirklich unfair. Die Neustrelitzer Fans hatten sich Jan Walle als Bösewicht auserkoren, da sich zweimal hintereinander zwei blaue Spieler vor seinen Füßen theatralisch fallen ließen, dabei war Jan eigentlich so höflich wie immer. Stattdessen bekamen die Neustrelitzer drei gelbe Karten, die zwar willkommen, aber auch nicht alle unbedingt zwingend waren.

Für die größte Unterhaltung sorgte in dieser Phase der Schiri, dem man zwar unorthodoxe Entscheidungen, aber keineswegs Parteilichkeit unterstellen konnte. So übersah er ein klares Handspiel der Blauen, entschied aber auf Freistoß direkt am 16er, nachdem ein TeBe-Spieler nach einem Freistoß in der Mauer am Oberarm angeschossen wurde – die Mauer stand übrigens innerhalb des Strafraums.

Schon in der 56. Minute sorgte Manteuffel nach einem schönen Lauf von der Mittellinie aus mit einem 2 zu 0 für klare Verhältnisse. Danach waren die Blauen wirklich sauer und wollten unter der Anfeuerung des Stadionsprechers, der der aktivste Neustrelitzer außerhalb des Platzes war, nun mit Gewalt den Anschluss schaffen, aber ein jetzt aufmerksamer und gewohnt guter Timo und das Glück hielten unseren Kasten sauber – wohl nie werde ich die Flugbahn des Balls verstehen, der zuerst links an unseren Innenpfosten schlug und dann im Bogen rechts um unser Tor flog.

Letztendlich scheiterten die Neustrelitzer aber an einem gewissen technischen Unvermögen und vergaben in den letzten Minuten des Spiels reihenweise Großchancen, weil sie den Ball im entscheidenden Moment nie wirklich unter Kontrolle bringen konnten. Im großen und ganzen also ein verdienter Sieg für Lilaweiß.

Aufstellung:
Hampf – Meyer – Hendschke – Hussein – Manteufel (88. Mrohs)- Walle – Yilmaz – Cil – Seruga (88. Ndjok) – Yildiz – Scheinhardt

Tore:
Hendschke (18.), Manteufel (56.) jeweils durch Konter

Zuschauer:
505, davon 30 Berliner.