Freundlicherweise hat Sportsfreund Uli dem Lila Kanal seinen Spielbericht, Original in der FuWo erschienen, zur Verfügung gestellt:
Tennis Borussia II – Eintracht Mahlsdorf 1:7 (1:3)
Die Lila-Weißen tun etwas für ihr Torkonto, kassieren keinen Platzverweis und spielen einen nahezu ungefährdeten Kantersieg heraus: Lediglich kurz vor bzw. nach der Pause gerät man ein wenig unter Druck, bekommt aber nur ein Gegentor, das letztendlich nur Ergebniskosmetik bleibt. Was sich liest wie der Traum der TeBe-Verantwortlichen, entpuppte sich als Alptraum: Die lila Trikots trugen nämlich die Mahlsdorfer, die sich nicht nur bei der Wahl der Spielkleidung durchsetzten. Die weiß gedressten „Veilchen“ mühten sich zwar sichtbar und behielten schließlich im Eckenverhältnis die Nase vorn, doch leichtfertige Ballverluste in der Vorwärtsbewegung und haarsträubende Mängel in der defensiven Raumaufteilung eröffneten den Gästen von Beginn an hervorragende Konterchancen, die sich deren antrittsschnelle und ballsichere Offensivkräfte nicht entgehen ließen. Erst nach dem 0:3 konnten sich die Borussen echte Torchancen erarbeiten, wobei durchaus vorhandenes individuelles Potential sichtbar wurde: Ein Seitfallzieher Kazars war kurz zuvor bereits an den Pfosten geklatscht, als derselbe Spieler dann Stürkat bediente, der entschloßen vollendete. Doch auch in der anschließenden Drangperiode litt das TeBe-Spiel an Ungenauigkeit, so daß M.Hübner schließlich erneut eine große Konterchance erhielt und eiskalt nutzte. Sein wuchtiger Einsatz allerdings ließ Kullat verletzt zurück – ein „Preßschlag“ nach Meinung des Referees. Mit diesem Treffer war die Partie endgültig entschieden und je länger sie dauerte, desto mehr zerfiel das Team vom Eichkamp in seine Einzelteile: Am Ende stand eine Demütigung.
Das Stadionprogramm hatte mit folgendem Stoßseufzer des Förderkreises des Verbandsligateams von Tennis Borussia angehoben: „Liebe Tennis Borussen, was müssen Mannschaft, Trainer und die Verantwortlichen alles durchleben, wenn in zwei Spielen neun Tor hingenommen werden müssen und keins geschossen wird?“ Doch es kam noch dicker an diesem kaltgrauen Nachmittag: Sieben Gegentore, wieder ein Platzverweis und ein Verletzter mehr, dazu noch die Trennung von Spielern wie Boateng, die eigentlich als Stützen des Teams vorgesehen waren. TeBe-Trainer Kraft jedenfalls konnte das alles nicht mehr verkraften und stürmte sichtlich mitgenommen unmittelbar zum Schlußpfiff auf und davon. Mannschaftsbetreuer Wolfgang Heise ließ dennoch Kampfgeist anklingen: „Wir werden zu 100% nicht aufgeben und in der Rückrunde nochmals voll angreifen!“ Dabei sollen auch Neuverpflichtungen wie der ab Dezember spielberechtigte Baris mithelfen. Doch zunächst muß Heise auf gute Besserung der verletzten Spieler hoffen – auch wenn der Muskelfaserriß von Patrick Heise beispielsweise nicht auf baldige Genesung hoffen läßt – und die gesunden „moralisch wieder neu aufrichten“ . Wahrlich keine leichte Aufgabe nach drei deftigen Niederlagen in Folge und mit den Spielen gegen das Spitzenduo der Liga, Tasmania Gropiusstadt und den BFC Preußen, vor Augen. Das bereits zitierte Stadionprogramm stellte schon vor dem Debakel gegen Mahlsdorf zurecht fest: „Die Zeit der Bewährung ist gekommen“. Die erste Bewährungsprobe jedenfalls ist grandios mißlungen.
TEBE II: Breitfeld – Sallinger – Aras, Hagen, Steinhage – Stürkat, Sarpkaya, Kullat (ab 65. Hagen), Kuffler, Gürbüz – Kazar
SR: Yavsan (BSV Hürriyet) – z.Z.: 46
TORE: 0:1 (14.) Schuster, 0:2 (18.), 0:3 (28.) M.Hübner, 1:3 (44.) Stürkat, 1:4 (64.) M. Hübner, 1:5 (79.), 1:6 (86.) Köhn, 1:7 (88.) Nake
GELBE KARTEN: Sallinger, Gürbüz, Aras (alle F), Bieder (M) – Sattler (F)
ROTE KARTE: 80. Hagen
BESTE SPIELER TEBE II: Kazar, Stürkat