Im zweiten Testspiel der Saison traten die Veilchenladies gestern erneut gegen eine Herrenmannschaft an. Waren unsere Damen am vergangenen Sonntag bei der Niederlage gegen eine vietnamesische U17 noch klar unterlegen, so war das Spiel gegen die vierte Mannschaft des BSV 92 über die gesamte Dauer ausgeglichen. Die Gäste siegten am Ende knapp mit 3:2 (1:1).
Man kann über den Sinn solcher Vergleiche zwischen Herren- und Damenteams wunderbar streiten. Was sollen diese Spiele bringen, wenn die Männer dank ihrer körperlichen Überlegenheit selbst als fußballtechnisch wenig Begabte am Ende als Sieger vom Platz gehen? Nagen die sicheren Niederlagen nicht an der Stimmung im Team?
Leider scheint es gerade in der Vorbereitungszeit, wenn es daran geht Spielpraxis zu sammeln, keine Alternativen zu geben. In der Region gibt es einfach kaum Frauenmannschaften die mit TeBe mithalten können. Turbine Potsdam als Bundesligist und Union Berlin als frischgebackener Zeitligaaufsteiger – aber dann? Der Adlershofer BC, immerhin Regionalligist, wurde zum Beispiel im Winter mit 8:0 klar besiegt.
Insofern waren die Erwartungen auf Seiten von TeBe vor der Partie gegen den BSV 92 IV nicht gerade hoch. Erfreulicherweise waren die 90 Minuten jedoch relative ausgeglichen. Technisch und vorallem von der Spielanlage her waren die Veilchenladies klar dominant. Mit schnellem Zweikontaktfussball lief der Ball durch die Reihen der Gastgeberinnen. Natürlich klappt zu Beginn der Testphase vor der am 19. August beginnenden Saison noch nicht alles wie am Schnürchen. Gerade den Neuzugänge Koop und Retkowski fehlt hier und da die Abstimmung mit den Mitspielerinnen. Man sieht aber wie durch viele Gespräche auf dem Platz daran gearbeitet wird. Beide Spielerinnen wirkten, ebenso wie die weiteren Neuen Ullmann und Sandmann, engagiert.
Ein Vorteil den TeBe in dieser Saison besitzt liegt darin, dass bis auf wenige Abgänge das Gerüst der Mannschaft bestehen bleibt. Die Mannschaft wirkt so eingespielt als hätte es die Sommerpause nie gegeben. Gegen den BSV 92 klappte das Passspiel über die Flügel in der ersten Hälfte recht gut. Erst in der zweiten Halbzeit schlichen sich ein paar Ungenauigkeiten ein.
TeBe hatte dementsprechend deutlich mehr Ballbesitz, kam aber ebenso wie der BSV 92 nicht zum Abschluß. Eine halbe Stunde dauerte es auf dem Kunstrasen der Julius-Hirsch-Sportanlage am Eichkamp bis die erste Torchance notiert werden konnte. Koop bewies mit einem diagonalen Flugball auf die über die rechte Außenbahn gestartete Ullmann Übersicht. Ullmann hätte selber abschließen können, legte aber nochmal auf Yaren ab, deren Schuß geblockt wurde. So war es dann im Nachschuß Schulz die mit Routine und dem nötigen Feingefühl im Fuß den Keeper vom Strafraumeck überlupfte. In einem sauberen Bogen senkte sich der Ball hinter dem Torwart zum 1:0 in den Winkel.
Damit war das Spiel eröffnet, denn auch der BSV 92 kam nun zu Möglichkeiten. Nur eine Minute nach dem Führungstreffer brachten zwei Angreifer der Gäste den Ball zwar an Torhüterin Prusas vorbei, scheiterten dann aber gleich doppelt an der auf der Torlinie verteidigenden Koop. Abermals eine Minute später fiel dann jedoch durch einen Kopfball aus sechs Metern der Ausgleich. Hielten die Veilchenladies in Luftkämpfen sonst ordentlich dagegen so stand in dieser Szene der BSV-Spieler ungedeckt.
Nach dieser kurzen Drangphase der Gäste bestimmte TeBe wieder das Geschehen. Wilder verpasste von halbrechts nach Zuspiel von Ullmann das Tor. Yaren, per Freistoß aus 26 Metern, und Özer direkt aus ähnlicher Distanz trafen nur die Lattenoberkante. So gesehen war das Remis zur Halbzeit aus Sicht des BSV glücklich.
Mit Wiederanpfiff kam etwas Unordnung ist Spiel der Veilchen. Ob es an der Kraft oder den Wechseln lag bleibt offen. Zudem musste Wilder verletzt ausscheiden. So ging der BSV nach einem Steilpass in Führung als der Angreifer seine Schnelligkeit ausspielen konnte und mit einer Grätsche den Ball an Prusas und Sharif vorbei ins Netz beförderte. Wiederrum im direkten Gegenzug der Ausgleich. Schulz versenkte den Elfmeter nach „Foul“ an Sandmann unhaltbar.
Weiterhin waren es nur die Spielerinnen von TeBe die die Torchancen besaßen. Den ersten Schuß von Özer hatte der Torwart im Nachfassen, der zweite ging vorbei. Auch deshalb war der Siegtreffer für die Gäste vor ca. 30 Zuschauern glücklich. Von der Unterkante der Latte sprang der Ball an den Rücken von Prusas und von dort ins Netz.
So stand am Ende erneut eine Niederlage gegen ein Männerteam. Da das Ergebnis jedoch nicht im Vordergrund stand kann man mit der gezeigten Leistung zufrieden sein. Das Zusammenspiel innerhalb der Mannschaft läuft flüssig, die Integration der Neuzugänge schreitet vorran. Am Sonntag steht dann erneut ein Vergleich der Geschlechter an. Gegner ist dann die Mannschaft des SV Ferch.
TeBe spielte mit: Prusas – Sharif, Liepack, Wilder (68. Koop), Koop (46. Küpper) – Ullmann (46. Retkowski), Brückner (78. Ullmann), Özer, Schulz – Yaren, Sandmann
Tore: 1:0 Schulz (31.), 1:1 (33.), 1:2 (51.), 2:2 Schulz (53., FE), 2:3 (71.)