Gelungene Standortbestimmung bei Aufstiegsaspiranten

Am vergangenen Sonntag weilte unsere 1. Frauen zu einem weiteren Testspiel der Vorbereitung in Jena. Gegen den letztjährigen Tabellendritten der 2. Bundesliga Süd kam es zwei Wochen vor dem Saisonstart zu einem echten Härtetest für unsere Veilchenladies. Nach interessanten und weitestgehend ausgeglichenen 90 Minuten behielten unsere Damen am Fuße der Kernberge mit 3:2 die Oberhand.

Die Anfangsphase gehörte den Gästen aus Berlin, die ein ums andere Mal gefährlich vor dem Jenenser Tor auftauchten. In der achten Minute gelangte Aylin Yaren nach einem Fehler im Jenaer Aufbauspiel an den Ball, legte uneigennützig quer und Nadin Sandmann hatte keine Mühe zum 1:0 einzuschieben. Schon in der 14. Minute mußte Trainer Sven Thoß den erste Wechsel vollziehen, nachdem sich Suzan Sharif ohne gegnerische Einwirkung das Knie verdrehte und mit Verdacht auf Meniskusverletzung durch Franziska Koop ersetzt werden musste. Danach kam die Heimmannschaft etwas besser ins Spiel indem sie mit vielen langen Diagonalpässen die TeBe-Abwehr zu überwinden versuchten. Trotzdem hatten die Borussinnen die nächste hochkarätige Chance, als Madlenn Wilder nach 22 Minuten acht Meter vor dem Tor frei an den Ball kam aber nur die Torhüterin anschoß. Kurz darauf dann fast das zweite Tor, als Jessica Brückner nach kurz ausgeführter Ecke aus circa 18 Metern in halblinker Position mit einenm fulminanten Schuß nur den Pfosten traf. Fast im Gegenzug jedoch der Ausgleichstreffer bei dessen Entstehung mehrere TeBe-Spielerinnen ihren Anteil hatten. Erst war die linke Abwehrseite um Wilder komplett entblößt und als die Situation fast geklärt schien rutschte Torhüterin Kerstin Prusas beim Versuch den Ball festzumachen aus und ließ ihn vor die Füße der Jenaer Stürmerin fallen. Diese hatte keine Mühe zu vollenden. Mit dem Remis ging es in die Halbzeitpause.
In der zweiten Hälte neutralisierten sich beide Teams gut eine Stunde lang ohne sich wirklich gefährliche Torchancen zu erspielen. Erst in der 62. Minute war es dann die gutaufgelegt Yaren die nach schönem Doppelpaß mit Brückner auf Daniela Retkowski flankte, diese aber den Ball nicht genau mit dem Kopf traf. Jetzt waren die Borussinnen deutlich überlegen und spielten ihre konditionellen Vorteile aus. In der 70. Minute erreichte eine gute Flanke von Michaela Schulz in Person von Sandmann im Zentrum eine Abnehmerin, aber deren Heber senkte sich aufs Tornetz. Folgerichtig an die Überlegenheit von TeBe fiel die 2:1-Führung nachdem Yaren durch gutes Pressing den Ball am gegnerischen Strafraum erkämpfte, ihn sofort in den Lauf von Sandmann spielte und diese sicher in der 76. Minute vollendete. Nun ergaben sich hundertprozentige Torchancen im Minutentakt. In der 78. Minute spielte Schulz den Ball in den Lauf von Yaren, welche die Keeperin umspielte, dann aber zu lange mit dem Torschuß zögerte und noch von einer nachgelaufenen Abwehrspielerin geblockt werden konnte. Die größte Gelegenheit des gesamtem Spiels besaß die eingewechselte Retkowski, die nach mustergültiger Vorarbeit von Yaren aus zwei das Tor nicht traf. Zwei Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit die nächste sehr gute Torchance für die Veilchenladies an der wieder Yaren und Retkowski beteiligt waren: Retkowski flankte von rechts und Yaren schoß den Ball aus sieben Metern volley ans Außennetz. Längst fällig fiel in der 89. Minute der dritte Treffer für TeBe durch Retkowski. Wieder war es Yaren die ihre Mitspielerin bediente, so dass Retkowski den Ball nur noch über die Linie schieben müsste. Unnötigerweise vertendelte die an diesem Tage fahrig wirkende Wilder einen schon sicher geglaubten Ball und ermöglichte damit in der Schlußminute den 2:3-Anschlußtreffer der Heimmannschaft.
Trainer Thoß zeigte sich nach dem Spiel mit der Gesamtleistung der Mannschaft zufrieden: „Wir haben uns durch eine läuferisch gute Leistung eine Vielzahl an Torchancen gegen einen Aufstiegaspiranten der 2. Bundesliga Süd erarbeitet. Wenn es uns in den kommenden zwei Wochen bis zum Saisonstart gelingt Aufwand und Nutzen in ein richtiges Verhältnis zu bekommen, dann sind wir gut aufgestellt. Wir werden die nächsten Trainingseinheiten nutzen um kleinere Abstimmungsprobleme und individuelle Fehler in unserer Defensive abzustellen. Weiterhin wird ein großer Schwerpunkt das Herausspielen und vorallem sichere Verwerten von Torchancen sein. Einziger Wehrmutstropfen diese guten Testspiels ist die möglicherweise langwidrige Verletzung von Sharif, die eine Umstellung der Abwehrkette zur Folge haben könnte.“
Der nächste Test steht bereits am morgigen Mittwoch an, wenn die Veilchenladies um 19 Uhr auf der Julius-Hirsch-Sportanlage (Eichkamp) auf den FFC Magdeburg treffen.