Frauen: Viel vergeben und doch gewonnen

Durch ein 1:0 (1:0) gegen den SuS Timmel hält die Frauenmannschaft von TeBe weiterhin den Kontakt zur Spitze der 2. Bundesliga. Dabei läßt das knappe Ergebnis keinen Schluß auf das tatsächliche Kräftverhältnis zwischen dem Tabellendritten und dem Vorletzten zu. TeBe beherrscht zu jedem Zeitpunkt das Spielgeschehen, nutzte aber die vielen Torchancen nicht aus.

Wie schon seit Wochen traten die Veilchen auch zu diesem Spiel stark ersatzgeschwächt an. Bei Heyke ist derzeit nicht an Training zu denken, Brückner trainiert zwar wieder, ist aber noch nicht fit. So standen mit Theodoridis (Leistenzerrung), Straka (gebrochener Zeh) und Schilling (Grippe) gleich drei angeschlagen Spielerinnen auf dem Spielberichtsbogen.
Auf dem Platz machte sich diese Schwächung zu Beginn des Spiels jedoch nicht bemerkbar. Vom Anpfiff an übernahm TeBe das Zepter. Bis auf einen einzigen Torschuß in der ersten Minute brachte Timmel kaum eine Offensivaktion zustande. Ganz anders TeBe: Geradezu im Minutentakt erspielten sie sich Torchance um Torchance.
Den Anfang machte Straka nach sechs Minuten. Theodoridis hatte sich über die rechte Seite gut durchgesetzt und den Ball nach Innen gegeben, doch Straka zielte vom Elfmeterpunkt in die Arme der Torhüterin. Kurz darauf scheiterte auch Madarevic (heute torgefährlichste Angreiferin) an der Keeperin der Gäste. Wiederrum Theodoridis hatte sie steil durch die Mitte geschickt.
Überhaupt Theodoridis – über sie lief in den ersten Minuten viel im Angriffsspiel der Borussinnen. Nach acht Minuten bereitete sie bereits die dritte gute Möglichkeit vor, als sie eine Freistoßflanke von der rechten Seite zu Straka brachte. Diese nahm den Ball volley und aus der Drehung, verfehlte aber mit dem Lupfer das Tor. Ebensowenig Glück hatte kurz darauf Madarevic. Nach einem kapitalen Fehlpass der Torhüterin nahm sie den Ball auf, schob die Kugel dann aber am Tor vorbei.
Allerdings machte sie diesen Fauxpas in der neunten Minute wieder weg. Mit einem Lupfer über die Torhüterin erzielte sie das 1:0. Zuvor hatte sie sich weder durch Ziehen noch durch Zerren von ihrer Bewacherin halten lassen und war aus Mittelstürmerposition aufs Tor zugegangen.
Nach den turbulenten Anfangsminuten beruhigte sich die Parite ein wenig. TeBe dominierte das Geschehen weiterhin deutlich. Timmel konnte sich höchstselten aus der Umklammerung befreien und entwickelte keinerlei Gefahr für das von Prusas gehütete Tor. Der Ball bewegte sich zumeist um den Strafraum der Gäste, Timmel stand zwangsläufig tief in der eigenen Hälfte. Hingegen konnte sich die Borussenverteidigung, vorallem in Person von Wilder, immer wieder ins Angriffsspiel einschalten.
Obwohl die Ostfriesinnen sehr defensiv standen, gelang es TeBe immer wieder zu Tormöglichkeiten zu kommen. Allerdings blieben die Chancen allesamt ungenutzt. Sowohl Özer verfehlte mit ihrem Schuß das Gehäuse als auch Straka, die heute insgesamt recht unglücklich agierte. Allein bis zur 30. Minute konnte sie zwei weitere gute Kopfballchancen nicht verwerten. Bis zur Halbzeit vergaben dann noch Schulz, Krengel, Theodoridis und wiederrum Straka vor des Gegners Tor. Somit ging es mit 1:0 in die Kabine. Aus Sicht von Timmel sicherlich ein schmeichelhaftes Ergebnis.
Die zweite Hälfte setzte dort an wo die erste geeendet hatte: Mit Chance an Chance für TeBe. Doch setzte sich gleichfalls die Abschlußschwäche der Veilchen fort. Sowohl Schulz (von Yaren freigespielt und allein vorm Tor) als auch Straka (schießt aus dem Tumult im Strafraum eine Spielerin auf der Linie an) bekommen den Ball nicht im Netz unter. Krengel reiht sich mit einem Schuß aus der zweiten Reihe nach einer Ecke in den Reigen ein.
Mit zunehmender Spieldauer nahm die Chancenhäufigkeit jedoch ab. Timmel schaffte es dennoch nicht sich zu befreien, aber auch TeBe war weniger gefährlich. Das Aufbauspiel der Veilchen wurde ungenauer, Fehlpässe und nachlassende Laufbereitschaft schlichen sich ein. Die Partie schaukelte so dahin. Erst Yaren setzte dem nach 68 Minuten ein Ende, als sie mit einem Volley von halblinks die doch recht unsichere Gästekeeperin zur ersten Parade zwang. Auf der anderen Seite kam auch Timmel zur ersten Tormöglichkeit des Spiels, doch der Kopfball stellte Prusas vor keine Probleme.
Bis zum Abpfiff versäumte es TeBe weiterhin das Torverhältnis in der Tabelle zu verbessern. Schilling und erneut Schulz (mit einem Lattenknaller in der Schlußminute) hatte dazu die Möglichkeit. Am Ende stand also ein knapper, aber nie gefährdeter Sieg. Einzig die vielen, vielen ungenützen Torchancen trüben die Freude über den Dreier.

TeBe spielte mit: Prusas – Sharif, Krengel, Liepack, Wilder – Theodoridis, Özer, Schulz – Madarevic (77. Neubauer) , Straka (63. Schilling), Yaren
Tor: 1:0 Madarevic (9.)