Also gut, ich versuch mich mal.
Mächtigen Frust durfte man auf TeBe-Seite nach 90 Minuten schieben, die Stefan treffend als „Spiel auf kein Tor“ umschrieb.
Nach diesem wahrhaftigen Grottenkick hätte eher Schönberg als der favorisierte Gast die drei Punkte verdient gehabt. Aber der Reihe nach…
TeBe begann mit recht breiter Brust, gebärdete sich sehr wohl wie ein Favorit, verlor jedoch spätestens nach einem (klaren) Abseitstor nach ca. 10 Minuten völlig den Faden. Fortan bestimmte der Gastgeber das Geschehen, obwohl man auf die schneebedeckte, kaum bespielbare Seite des Platzes stürmen mußte (die andere Hälfte war gut bespielbar). Daß weder Schönberg mit seinem engagierten Spiel, noch TeBe bei den gelegentlichen Kontern zu echten Torchancen kamen, lag neben der Unfähigkeit aller Beteiligten an der kleinlichen Pfeiferei des Referees, der – im Zweifel für den Angeklagten – jeden Angriffsversuch mit einem Freistoßpfiff für das jeweils abwehrende Team unterband. Dazu gesellte sich eine schier unendliche Aneinanderreihung von – meist klaren – Abseitspositionen.
Ohne irgendwelche Höhepunkte plätscherte dieses Trauerspiel dahin, weil TeBe auch nach dem Wechsel kein Durchkommen fand und sich Schönberg mit zunehmendem Spielverlauf immer weiter zurück zog.
Trotzdem jubelte der Gastgeber in der 80. Minute; bei einer Standardsituation tauchten plötzlich sämtliche Schönberger Feldspieler im TeBe-Strafraum auf, und irgendwie schien man den Ball ins Tor gestochert zu haben. Glück für Berlin, daß der sehr auf Torverhinderung bedachte Schiri die Rettungsaktion von Bolu goutierte und den Ball nicht hinter der Linie gesehen hatte.
TeBe hatte auch noch zwei Chancen, jeweils nach Freistößen durch Micha Fuß. Nach 75 Minuten wurde sein aus spitzem Winkel auf den kurzen Pfosten getreterer Ball gerade noch vom Schönberger Stefan „Bring uns Bier“ Malchow zur Ecke abgelenkt. Fünf Minuten vor dem Ende (aller Hoffnungen) rasierte ein 25-Meter-Hammer den langen Pfosten des Schönberger Tores.
Mehr war nicht. Von daher geht das Remis letztendlich absolut in Ordnung. TeBe trat nicht wie ein „hungriger Jäger“ auf die Tabellenspitze auf, sondern wie eine Mannschaft, die irgendwo zwischen Gut und Böse rumdümpelt und keine Ziele mehr hat. Und um ehrlich zu sein: in dieser Saison müssen wir uns wohl auch keine mehr stecken.
Tut mir leid, aber ich habe fertig.
P.S.: Traurig war neben der Leistung der Mannschaft auch der „Support“. Offensichtlich haben auch die Fans mittlerweile die Hoffnung auf den Aufstieg aufgegeben. Trotz diverser Absichtsbekundungen traten gerade einmal sechs (!) Fans die Reise im Zug an. Zwei weitere kamen im Auto… Die Rückfahrt im Zug verbrachte man mit Flaschendrehen und peinlichen Annäherungsversuchen an weibliche Fahrgäste. Auch das war bestenfalls viertklassig.