Erfolg bei groben Spandauer Kickers

Der Gegener von TeBe II am 13. Spieltag der Landesliga stand und steht tief. In der Tabelle und auf dem Platz. Schon vorher dürfte klar gewesen sein, dass diese Auswärtsspiel am Ende von Berlin kein Selbstläufer werden würde. Letztendlich reichte es dennoch, in einem teilweise nicht nur umkämpften sondern unfairen Spiel, zu einem 3:2 (1:1) Erfolg.

TeBe, als Tabellenführer in der Favoritenrolle, übernahm von Beginn an das Spielgeschehen. Mit mehr Ballbesitz und offensiveren Ausrichtung begegnete man dem doch recht defensiv eingestelltem Gegner. Allerdings endeten die Angriffsbemühungen der Borussen spätestens am Strafraum, wo eine massives Abwehrbollwerk Passspiel und Torschuß verhinderte. SpaKi hingegen versuchte nach erlangtem Ballbesitz möglichst schnell den Gegenangriff zu starten und schickte seine beiden Stürmer mit hohen Bällen steil. Besonders über die von Perez bewachte rechte Seite liefen viele Offensivbemühungen der Gäste. So auch bei der ersten Chance des Spiel nach sieben Minuten, bei der zum Glück der Spandauer Angreifer aus 5 Metern die Kugel nicht richtig erwischt und Ullbricht den Ball aufnehmen kann.
Von Beginn an setzt SpaKi auf eine aggresive Zweikampfsführung. Kaum ein Duell nach dem nicht einer der beiden Spieler am Boden liegt. Unterstütz durch das laute, teilweise pöbelnde Publikum schafft Spandau es, a) den Schiedsrichter und die beiden Linienrichter zu beindurcken, und b) TeBe ebenfalls zu provozieren. Leider besitzt die junge Truppe von Frank Misch in solch Spielen nicht immer den kühlen Kopf und lässt sich ihrerseits zu Nickeligkeiten hinreissen. Über die gesamte Parite verteilt gibt es viele Gelbe Karten.
Nach 18 Minuten zudem die Führung für Spandau. Mit einem weiten Pass wird eine der beiden Sturmspitzen auf die Reise geschickt. Aus, zumindest abseitsverdächtiger Position, kann er sich den Ball erlaufen und auf den zweiten Pfosten flanken. Dort steht sein Sturmpartner bereit und kann den Ball über die Linie befördern.
In der Folge besitzt TeBe weiterhin mehr vom Spiel, kommt gegen die dicht gestaffelte Defensive allerding zu keinen Torchancen die diese Prädikat verdienen würden. Trotzdem war der Ausgleich nach rund einer halben Stunde vollauf verdient. Dada war mit dem Ball am Fuß von seinem Gegenspieler Richtung Eckfahne gedrängt worden, doch er schafft es noch vor der Torauslinie den Ball nach Innen zu flanke. Die Herreingabe geht über den Torhüter hinweg und erreicht den in der Mitte unbedränkten Condé. Problemlos köpft er den Ball unter die Latte.
Vor der Pause gibt es auf beiden Seiten noch je eine Chancen, doch weder SpaKi noch TeBe (Eckl per Freistoß) sind dabei erfolgreich.
Zu Anfang der zweiten Hälfte entwickelt TeBe mehr Gefahr fürs Spandauer Gehäuse, doch Eckls Fernschuß geht wie Perez‘ Freistoß knapp am Pfosten vorbei. Auch M’Fouba bleibt mit seinem Lupfer über den herrauslaufenden Torwart der Erflog verwehrt.
Mehr Erfolg hatte Perez in der 67. Minute. Eckl legt einen Freistoß in die Mitte und den Lauf von Perez. Dieser zieht trocken ab und jagt den Ball aus gut 25 Metern in den Winkel. Das Spielgeschehen hatte sich zu diesem Zeitpunkt deutlich in die Hälfte der Gastgeber verlagert, die Führung war verdient.
Kurz darauf besaß TeBe sogar eine gute Möglichkeit die Führung auszubauen. Aber erst schieß M’Fouba nach einer Borkowski-Flanke auf den Körper des herrausstürzenden Torhüters, dann gerät Condé im Nachschuß in Rückenlage.
Obwohl Spandau bis dato recht defensiv postiert war brachten sie mit ihren Kontern die Abwehr von TeBe des öfteren in Verlegenheit. Sowohl Perez als auch Nitetzki wirken teilweise überhastet und unsicher wenn sie unter Druck gerieten. Spandau kam so in der Schlußviertelstunde ab und an zu Tormöglichkeiten, vergab diese aber.
Dafür nahm die Hektik auf und um den Platz nun deutlich zu. Nach einer sogenannten Rudelbildung musste Trainier Misch auf die Tribüne. Zu laut waren dem Schiedsrichter seine Beschwerden über ein brutales Einsteigen gegen Micossé, welches nur der Höhepunkt von vielen gemeinen Fouls der Spandauer war. Von der aufgeheitzten Stimmung angesteckt kassierte Nitetzki 10 Minuten vor Schluß fürs Meckern die Gelb-Rote Karte.
Spandau warf nun in Überzahl alles nach vorne und kam sogar zum Ausgleich, wenn auch diesem Tor eine vermutliche Abseitsstellung vorraus ging. Ein von der Eckfahne zurücktrottender Spandauer wurde mit einem hohen Pass angespielt udn konnte seinerseits in den Strafraum flanken. Dort stand am zweiten Pfosten sein Mitspieler der flach gegen Ullbricht vollenden konnte.
Doch der Abstiegskandidat aus Staaken hatte sich zu früh gefreut. TeBe rappelte sich nach diesem Rückschlag nochmals auf und bewies die gute Moral der Truppe. Eckls Schuß wurde noch mit einem (ungeahndetem) Handspiel im Strafraum geklärt, doch M’Fouba kann abstauben und zur 3:2 Führung verwerten.
So geht TeBe am Ende einer hart geführten Partie als Sieger vom Platz. Gut so, denn ein Klopperfußball wie in SpaKi heut bot darf nicht auch noch durch einen Punkt belohnt werden.

TeBe spielte mit: Ullbricht – Scheimann, Nitetzki, Perez – Eckl, Dada, Borkowski, Condé, Micossé – Tamer-Agha (46. Guy M’Fouba), Müller (61. Filiz)
Tore: 0:1 (18.), 1:1 Condé (29.), 2:1 Perez (67.), 2:2 (86.), 3:2 M’Fouba (88.)