Am vergangenen Mittwoch mußte TeBe in einer Nachholbegegnung eine weitere Niederlage einstecken. Die Partie hätte allerdings auch mit einem knappen Sieg für die Berliner enden können, und niemand hätte sich beschweren dürfen. Aber so ist das eben, wenn man mal die „Seuche“ hat.
Die Hamburger erwiesen sich zunächst als das variablere Team, zogen in Ballbesitz jeweils einen Abwehrspieler vor ins Mittelfeld und schafften so ein zahlenmäßiges Übergewicht, das sich in etwas größeren Spielanteilen niederschlug. Beiden Vertretungen war die Angst vor einer weiteren Niederlage anzumerken, und darunter litt die spielerische Komponente deutlich. So erlebten die Zuschauer ein von vielen verbissenen Zweikämpfen geprägtes Spiel.
Hamburg verlegte sich auf gelegentliche Schüsse aus der Distanz, Berlin lahmte vor allem auf den Flügeln und versuchte es deshalb fast ausnahmslos mit langen Bällen auf die Spitzen, die sich jedoch nicht entscheidend durchsetzen konnten. Nur einmal kam der HSV im Anschluss an einen Eckstoß in vielversprechende Schußposition, doch Milanovic warf sich in den Schuss von Hennings (34.).
Nach dem Seitenwechsel konzentrierte sich das Geschehen noch stärker im Mittelfeld. Jeweils von einer defensiven Viererkette abgesichert, suchten die Kreativabteilungen beider Vertretungen lange Zeit vergeblich nach der entscheidenden Lücke in des Gegners Abwehr. In der 75. Minute kam der Hamburger Hennings nach einem langen Pass aus dem Mittelfeld in Ballbesitz, zog aus gut 20 Metern ab und traf knallhart, flach und plaziert ins lange Eck des Berliner Tores.
TeBe-Coach Markus Schatte mußte wieder einmal „Alles oder Nichts“ spielen und sorgte mit der Einwechslung der Offensivkräfte Avcioglu und Cakmak für eine heiße Schlussphase. Der HSV zog sich zurück und hatte Glück, daß Özgöz eine Freistoßflanke von Yelen um Haaresbreite verpaßte (80.), Yelen nach einer Traumkombination von Avcioglu und Cakmak knapp über das Tor zielte (85.) und Avcioglu aus vollem Lauf ebenfalls den gegnerischen Kasten verfehlte (89.).
Punkte konnte TeBe also nicht aus der Hansestadt mitbringen, aber zumindest die Erkenntnis, daß mit der Genesung einiger länger verletzter Spieler die Hoffnung auf ein Ende der Negativserie durchaus berechtigt ist. In Hamburg waren gleich sieben Spieler mit von der Partie, die zuletzt nicht zur Verfügung standen.
TeBe spielte mit: Langen – Milanovic, Duygun, Hanke (ab 78. Avcioglu), Scholl – Prochnow, Hinze, Yelen, Griesert (ab 80. Cakmak) – Grubert, Özgöz.