Nachdem die 1.Frauen von TeBe am letzten Spieltag noch überraschend hoch der SG Wattenscheid 09 unterlag, meldeten sich die Veilchenladies am heutigen Sonntag im Spitzenspiel gegen den FC Gütersloh 2000 wieder im Favoritenkreis der Liga zurück. Gegen den Tabellenzweiten konnte Tennis Borussia mit 2:1 (2:0) siegen.
Vor der Saison wurde Wattenscheid von allen Seiten die Rolle des Meisterschaftsanwärters Nummer eins zugeschrieben. Direkt dahinter vermuteten viele den FC Gütersloh, etwa auf gleicher Augenhöhe mit TeBe. Hatten die Veilchen am vergangenen Spieltag also den ersten schweren Brocken vor der Brust, so stand mit Gütersloh gleich der nächste Prüfstein auf dem Spielplan. Danach konnte man wissen wo man in der Liga steht. Die Antwort lautet: gut.
Trainer Thoß konnte weitesgehend auf alle Spielerinnen zurückgreifen und stellte gegenüber der Niederlage am letzten Spieltag Brückner wieder ins zentrale Mittelfeld. Dafür nahm Theodoridis auf der Bank platz.
Bereits nach sechs Minuten besaß Schilling die erste gute Möglichkeit zur Führung. Yaren hatten einen angeschnittenen Ball in den Strafraum gezwirbelt während Schilling gewohnt flink aus dem Rücken der Abwehr an den Ball kam, ihn aber nicht richtig erwischte und aus etwa 12 Metern den Kasten verfehlte.
Nach einer gespielten Viertelstunde machte sie es besser. Krengel hatte einen Freistoß im Mittelfeld genial diagonal Richtung Eckfahne gespielt, wo Özer sich das Leder erlaufen konnte und zur Grundlinie zog. Straka verfehlte noch ihre Hereingabe, aber Schilling stand goldrichtig und traf aus der Drehung flach ins Eck.
Von Gütersloh war bis dato wenig zu sehen. TeBe stand gut und sicher in der Defensive, machte die Anspielstationen zu. Bei Balleroberung ging es dann mit kurzen Kontakten und schnellen Pässen nach Vorne. Besonders Wilder und Yaren suchten auf der linken Außenbahn immer wieder das Zusammenspiel. Aber auch Heyke verteilte zentral die Bälle, entweder auf die rechte Flanke zu Özer oder direkt steil auf Schilling.
Schilling war es auch erneut die die nächste Möglichkeit besaß, doch ihr Drehschuß nach etwa zwanzig Minuten ging über den Kasten.
Nach 27 Minuten landete der Ball dann allerdings im Netz der Gütersloher. Wieder hatte Yaren einen Ball flach nach innen gebracht. Während die Stürmerinnen und Abwehrspielerinnen die Kugel verpassten rutschte am langen Pfosten Heyke heran und schob den Ball in die Maschen.
Es dauerte bis zur 32. Minute ehe Gütersloh das erste Mal gefährlich auf das von Prusas gehütete Tor anlaufen konnte. Wilder war über Außen mit nach vorne gegangen und konnte nach dem Ballverlust durch Schilling die Lücke in der Abwehr nicht mehr schließen. Von dort kam dann die Flanke an den Fünfmeterraum wo die Gütersloher Angreiferin zum Abschluß kam. Doch Prusas begrub den Ball sicher unter sich. Somit ging es mit einem verdienten 2:0 in die Halbzeit.
Für Brückener, die sich verausgabt hatte, kam Theodoridis ins Spiel. Sie übernahm die rechte Außenbahn, Özer rückte eine Position nach innen. Ob es daran lag, daß das Spiel von TeBe in der zweiten Hälfte etwas verflachte? Eher nicht, denn schon in der ersten Hälfte war wenig über Brückner gelaufen. Vielleicht lag es aber auch an der Halbzeitansprache des Gästetrainers, denn so früh wie seine Spielerinnen wieder auf dem Rasen des Mommsenstadions erschienen kann man sich eine Gardinenpredigt gut vorstellen.
Zwar besaß erneut Schilling wenige Minuten nach Wiederanpfiff eine Schußchance, doch dann kam von beiden Teams längere Zeit wenig Gefahr für die Tore. Das Spiel fand überwiegend zwischen den beiden Strafräumen statt, Gütersloh gelang es zusehens den Ball länger in den eigenen Reihen zu halten und das Geschehen Richtung TeBe-Tor zu verlagern.
Nach einer Ecke kam Gütersloh dann zur bis dahin besten Gelegenheit als Sharif auf der Torlinie klären musste. Kurze Zeit später prüft dann wiedermal Schilling die Reflexe der Gütersloher Torsteherin, als sie aus Nahdistanz abzog. Die Keeperin konnte allerdings noch mit einer Faust retten.
In der Folge entwickelte Gütersloh mehr Druck und kam unter anderem in der 77. Minute zu einem Eckball. Dieser wurde zwar geklärt, doch aus dem Hinterhalt zog eine Gütersloherin ab und der Ball senkte sich unhaltbar für Prusas in den langen Winkel. Ein Sonntagsschuß aus gut 30 Metern.
Die Gäste schnupperten jetzt natürlich Morgenluft und rannten weiter an. Der Wille zum Ausgleich war deutlich merkbar. Besonders aus Ecken entstanden nun häufiger gefährliche Situationen, die allerdings immer von Prusas entschärft werden konnten. TeBe stand nun tiefer und musste sich über Konter befreien. Zweimal waren Kampe, die mittlerweile für die unauffällig spielende Straka gekommen war, und Schilling frei auf dem Weg Richtung Tor, wurden aber mit einem Abseitspfiff gestoppt. Zumindest fragwürdig ob das seine Richtigkeit hatte.
Letztendlich hielt jedoch die Abwehr und TeBe feierte vor etwa 140 Zuschauern einen verdienten Erfolg gegen ein Spitzenteam der Liga. Gütersloh konnte sich über rund eine Stunden kaum entfalten und kam erst gegen Ende besser ins Spiel. Dank der gleichzeitigen Niederlage von Wattenscheid beim HSV II sind die Mannschaften in der Tabelle wieder zusammengerückt.
Am nächsten Spieltag (8.10.) geht es für die Veilchen nach Neubrandenburg zum punktlosen Tabellenletzten. Danach folgt ein weiteres Auswärtsspiel in Calden ehe am 29.10. um 14h gegen den HSV II das nächste Heimspiel ansteht.
TeBe spielte mit: Prusas – Sharif, Krengel, Liepack, Wilder – Özer, Heyke, Brückner (46. Theodoridis), Yaren – Straka (81. Kampe), Schilling (90. Kelm)
Tore: 1:0 Schilling (15.), 2:0 Heyke (27.), 2:1 (77.)