Zweite mit neuem Coach ins Spitzenspiel!
Es scheint eine Art lilaweißes Naturgesetz zu sein, Persönlichkeiten, die es dank leicht kurioser virtueller Umtriebe zu Kultstatus innerhalb der TeBe-Fangemeinde gebracht haben, zumeist noch ein zweites Mal im Leben zu treffen. Oder um das Phänomen mit einem Zitat einer Prophezeiung des Meisters himself zu umschreiben: „Real nicht virtuell wirst du ein Hero sein!“
Nachdem sich Markus Gigart aka Michael Wolf vor zwei Jahren leider vergeblich angeschickt hatte, als B-Junioren-Coach die Metamorphose vom virtuellen zum ganz realen TeBe-Hero zu vollziehen (was nicht unbedingt ihm anzulasten war, but that’s another story), begrüßen wir nun, wer hätte das je geahnt, „Jogi“ aka Joachim Busch im ganz realen TeBe-Kosmos, wo er seit wenigen Tagen das Zepter bei der zuletzt trainerlosen TeBe-Zweitvertretung schwingt. Natürlich sind wir neugierig, ob Busch uns als Coach dieser liebenswerten Truppe ähnlich glückliche Momente bereiten wird wie ihm das seinerzeit virtuell gelang. Aber genug gefrotzelt – neben besagten und ab sofort abzuhakenden virtuellen Referenzen bringt Busch nämlich durchaus auch fußballfachliche mit, war Jugendtrainer bei Eintracht Südring, dem SC Berliner Amateure, dem BSV 92, trainierte jeweils die 2. Herren des BSV, des Marienfelder SV, der Berliner Amateure sowie die erste Garnitur des SV Nord Wedding. Seine Auftaktwoche bei TeBe ging sich jedenfalls durchaus vielversprechend an – sage und schreibe 19 Spieler waren beim Freitagstraining zugange, und dem Vernehmen nach ist sogar noch mit weiteren Verstärkungen zu rechnen.
Das macht natürlich Mut, gerade vor dem morgigen Gastspiel des Clubs mit dem hochsympathischen Namen „SV Berliner Brauereien“, dessen Kicker sich bislang keineswegs als Tresentruppe präsentiert haben, sondern vielmehr den aktuellen Tabellenführer stellen. Umso toller wäre es, wenn die Lilaweißen erneut zahlreiche und stimmgewaltige Unterstützung erhalten würden, die sie sich während der vergangenen turbulenten Wochen auch verdient haben. (Fast) pünktlich zum Karnevalsbeginn geht’s morgen im Eichkamp los: 11.11., 11.30h. Hinkommen!
Und die Erste? Macht momentan eine kleine Durststrecke durch, mit lediglich zwei Punkten aus den vergangenen drei Partien. Am besten sah es eigentlich noch in Mahlsdorf aus – auf den Tag genau übrigens vierzehn Jahre nach dem 4:2-DFB-Pokal-Coup gegen Erna. Drei Punkte wären in dieser Partie auf jeden Fall machbar gewesen, stattdessen wurde es nur einer, aus Hermsdorf kehrte man dann sogar mit komplett leeren Händen zurück.
Selbiges drohte gestern auch gegen keineswegs brillant aufspielende Gatower. Speziell im zweiten Abschnitt präsentierte sich TeBe inspirations- und zahnlos, aus dem Mittelfeld heraus konnte kaum Druck entwickelt werden. Gatow war zwar ebenfalls ungefährlich und bieder, ging aber aufgrund eines TeBe-Geschenks nach einer guten Stunde in Führung und hielt diese bis zur 94. Minute. Völlig unerwartet schlug TeBe in Person von Niklas Zimmermann nach einem Eckball dann doch noch zu. Grenzenloser Jubel der Spieler vor Block E, welcher dann doch noch etwas über eine enttäuschende Vorstellung hinwegtröstete. Für ganz oben reicht es momentan dann wohl doch noch nicht, aber immerhin Moral bewiesen und nach diversen unglücklichen Punktverlusten zuletzt das Glück erzwungen, wie es ja auch schon im Heimspiel gegen den BSC gelungen war.
Am kommenden Sonntag steht nun ein besonderer Leckerbissen auf dem Programm, nämlich das Duell der beiden Ex-Bundesligisten Tasmania und TeBe im Werner-Seelenbinder-Sportpark. Nicht nur der klangvolle Kontrahent, sondern auch der reizvolle Ground sollten Anlass genug sein, nach Neukölln zu pilgern. Zentral gelegen und per Ringbahn perfekt erreichbar für den/die traditionell in urbanen Gefilden beheimatete_n TeBe-Freund_in, so dass es sicher kuschlig eng wird auf den Traversen.
Nicht jeden, aber vielleicht doch den einen oder anderen zieht es nach Abpfiff dann vielleicht noch in die Neuköllner Astra-Stube, wo ab nachmittags eine Warm-Up-Party für das montägliche St. Pauli-Gastspiel im Olympiastadion steigt. Umgekehrt will der eine oder andere Astra-Stuben-Besucher das Traditionsduell im Sportpark als Warm-Up fürs Warm-Up nutzen. Ganz so voll wie 86/87 in der Westberliner Oberliga wird es sicher dennoch nicht werden, aber ein guter Support für lilaweiß sollte machbar sein, und am Ende ja vielleicht ja auch mal wieder drei Punkte. Bis Sonntag!