Ende der 90er war so etwas keine Meldung wert, heute natürlich schon: Matthias Wolf wartet in der heutigen Ausgabe der Berliner Zeitung mit einem längeren Artikel über TeBe auf. Manche werden beklagen, dass die seriösen Tageszeitungen nur dann noch redaktionellen Platz für den Club übrig haben, wenn es wieder einen Absturz auszuschlachten gibt. Das ist zweifellos so, jedoch kann man dem Artikel nicht vorwerfen, reißerisch zu sein – er zeichnet ein realistisches Bild über die schwierigen Rahmenbedingungen für den Club, die weiterhin knappen Finanzen und das sich in die Länge ziehende Insolvenzverfahren, das Ganze weder beschönigend noch hämisch.
Vergleicht man den Text mit dem letzten TeBe-Artikel in der Berliner, der fast exakt vor einem Jahr pünktlich zum damaligen Absturz („Bis der Scheich kommt“, 8. Mai 2010) erschien, gibt es diesmal eindeutig weniger Grund zur Scham darüber, wie der Club in der Öffentlichkeit wegkommt. Vielleicht fällt das auch ein paar reichen, antihomophoben Scheichs mit Berliner Zeitung-Abo auf und sie machen sich endlich mal auf den Weg gen Mommse? VIP-Kamelabstellplatz ist vorsorglich schon mal reserviert…