Am heutigen Sonntag siegte die Damen von Tennis Borussia gegen den FC Gütersloh 2000 mit 3:2 (1:1) und bleiben damit auch nach drei Spieltagen weiter verlustpunktfrei. Gegen die ambitionierten Gäste boten die Borussinen vor allem in der zweiten Hälfte eine engagierte Leistung und sicherten sich in dem spannenden Spiel drei wichtige Punkte. Zusammen mit Turbine Potsdam II bildet TeBe nun die Tabellenspitze der 2. Bundesliga.
Dabei begann der Gast aus Gütersloh das Spiel mit viel Einsatz. In den ersten zwanzig Minuten lief der Ball sauber durch die schwarz-roten Reihen. Gütersloh zeigte sich im Spielaufbau sicher und drängte die Veilchen langsam aber stetig in die Defensive. TeBe hatte Mühe sich zu befreien und geriet früh in Rückstand. Bereits nach neun Minuten gelang Gütersloh in Person von Katrin Posdorfer die Führung. Erstmals kam einer der Steilpässe in die Spitze an – auch da Josefine Krengel den Passweg nicht zustellen und im Laufduell Posdorfer nicht entscheidend stören konnte. Kerstin Prusas im Tor war gegen den platzierten Schuss ins Eck ohne Chance.
Gütersloh war auch nach dem Treffer das bestimmende Team. Maren Wallenhorst hatte nach einem Einwurf, welcher im Strafraum aufsprang, per Kopf die nächste Möglichkeit, zielt aber zu hoch.
Nach zwanzig Minuten kamen die Veilchenladies endlich ins Spiel und befreiten sich aus der Umklammerung. Gleich mit dem ersten guten Angriff glückte der Ausgleich. Michaela Schulz hatte sich über Außen durchgesetzt und von der Grundlinie geflankt. Die Hereingabe dreht sich über Torhüterin Kathrin Wojtasik hinweg auf den zweiten Pfosten wo Nadin Sandmann bloß noch den Fuß hinhalten musste.
Nun kam auch TeBe zu Torchancen. Wojtasik lenkte ein Schuss von Schulz aus spitzem Winkel zur Ecke, Madleen Wilder verfehlte mit einer Bogenlampe den Kasten. Das Gesehen auf dem Platz war ausgeglichen. Auch Gütersloh blieb gefährlich. So prüfte Stephanie Bunte mit einem Fernschuss zehn Minuten vor der Pause Kerstin Prusas, die allerdings auf dem Posten war und den Ball sicher fing. Kurz darauf die Riesenchance zur erneuten Führung für die Gäste: Mit einem 3 gegen 1 marschierten die Angreiferinnen auf das TeBe-Tor zu, doch erneut war Prusas zur Stelle und klärte per Fußabwehr. Zwar sprang der Ball noch mal zu Wallenhorst zurück, beim folgenden Abspiel stand ihre Mitspielerin jedoch im Abseits. Hätte Gütersloh hier getroffen, wer weiß wie das Spiel geendet hätte. So ging es mit dem Remis in die Kabinen.
Aus diesen kam eine zum positiven gewandelte Borussenelf zurück auf den Platz. Für die am Knie verletzte Wilder kam Daniela Retkowski ins Spiel, was der Leistung jedoch nicht schadete. Im Gegenteil, nun bestimmte zusehends TeBe das Geschehen. Ähnlich druckvoll wie Gütersloh in den ersten Minuten der Partie agierten jetzt die Veilchen und kamen dabei vermehrt zu Möglichkeiten. Kerstin Straka köpft vorbei, Sandmann verzieht per Drehschuss nach einer Flanke von Aylin Yaren vom Fünfmetereck. Für den 2:1-Führungstreffer sorgte dann jedoch die Gütersloher Torhüterin. Wojtasik lies einen einfachen Ball durch ihre Hände gleiten und Straka staubte in bester Stürmermanier ab.
Erfreulicherweise machten die Veilchen auch mit der Führung im Rücken weiter Druck. Wojtasik faustete einen Schulz-Freistoß zur Ecke, Sandmann schoss aus 24 Metern vorbei und auch Krengel traf mit ihrem artistischen Seitfallzieher im Anschluss an eine Ecke nicht das Tor.
In der 73. Minute wurde das Anrennen dann mit dem dritten Treffer für TeBe belohnt. Wieder war es ein Eckball der für Gefahr sorgte. Am ersten Pfosten verpassten mehrere Spielerinnen und Krengel jagte den Ball, direkt vor dem Tor freistehend, in die Maschen. Kurz darauf hatte Straka sogar das 4:1 auf dem Fuß, war aber im Pech als ihr Schuss zwar Torhüterin Wojtasik passierte, dann jedoch nur am Pfosten landete.
Erst zehn Minuten vor Ende, als TeBe sich etwas zurückzog und statt dem Kurzpassspiel auf den langen Hafer nach vorne vertraute, kam Gütersloh wieder aus der eigenen Hälfte. Dafür sorgten die Aktionen der Gäste sofort für Unruhe im gegnerischen Strafraum. Bei einigen Einwürfen mussten die Verteidigerinnen mit vereinten Kräften zu Werke gehen, um das Leder irgendwie aus der Gefahrenzone zu schlagen. Postwenden kam die Kugel zurück. Als dann eine Spielerin von Gütersloh im Strafraum zu Fall kam war die Aufregung groß. Gästetrainer Steffen Enger wollte einen Elfmeter gesehen haben und sprach nach Spielschluss Schiedsrichterin Ina Michel den Mut ab, in dieser Situation auf den Punkt zu zeigen. Von außen betrachtet konnte man jedoch den ausbleibenden Pfiff nachvollziehen, hatte Franziska Liepack doch recht eindeutig den Ball gespielt, bevor ihre Gegenspielerin über Liepack stürzte.
In der nun endgültig hektischen Schlussphase rannte Gütersloh weiter an. Mit dem Anschlusstreffer zum 3:2 durch Wallenhorst keimte nochmals Hoffnung. TeBe schaffte es allerdings den Vorsprung über die Zeit zu retten und sich den wichtigen Dreier zu sichern.
Beide Trainer waren sich später einig ein spannendes Spiel gesehen zu haben, auch wenn Enger die Niederlage als unverdient einstufte. Sein Gegenüber auf der Trainerbank der Veilchen, Sven Thoß, zeigte sich verständlicherweise besser gelaunt. Zwar habe das taktische Konzept in der ersten Hälfte nicht gegriffen, doch besonders im zweiten Spielabschnitt war er mit dem gezeigten Pressing zufrieden.
TeBe spielte mit: Prusas – Koop, Krengel, Liepack, Wilder (46. Retkowski) – Schulz, Brückner, Özer, Yaren – Straka (90. Neubauer), Sandmann
Tore: 0:1 Posdorfer (10.), 1:1 Sandmann (26.), 2:1 Straka (61.), 3:1 Krengel (73.), 3:2 Wallenhorst (87.)
Gelbe Karte: Krengel (Foulspiel)