Wo kein Wille, da kein Sieg

So plötzlich wie die Zweite Frauen an der Tabellenspitze der Verbandsliga stand, so schnell ist sie die Führungsposition wieder los. Mit 2:6 (1:2) verlor TeBe II das Auswärtsspiel am Sonntag bei den Spandauer Kickers und war dabei den Gastgeberinnen klar unterlegen.

Bereits in den ersten Minuten besaß SpaKi einige Hochkaräter, vergab die 120%igen Chancen jedoch kläglich. Erst wurde TeBe-Keeperin Scholz aus 3 Metern angeschossen, dann klatschte der Ball binnen 120 Sekunden gleich zweimal gegen die Querlatte. Während dieser Drangphase wirkte die Defensive der Veilchen alles andere als sattelfest. Besonders bei Eckstößen entwickelte sich der Strafraum zu einem munteren Hühnerhaufen, durch den die Lederkugel nach Herzenslust umhersprang.
Um so überraschender die Führung für TeBe nach einer Viertelstunde. Bei einem von Manthey getretenen Eckstoß sah die Spandauer Keeperin ebenfalls nicht gut aus und unterlief die Flanke. Walther bewies mit der Ablage auf die aufgerückte Köhler Übersicht, welche den Ball mit Wucht durch mehrere Abwehrspielerinnen hindurch in die Maschen beförderte.
Die Gastgeberinnen ließen sich vom Rückstand jedoch nicht beirren. SpaKi war weiterhin das klar bessere Team, vergab jedoch ebenso weiterhin beste Torchancen. TeBe hingegen brachte kaum Offensivaktionen zustande. Die beste Möglichkeit nach dem Führungstreffer besaß noch Schmidt als sie mit dem Ball am Fuß in die SpaKi-Torhüterin hineinrannte und Krummels Nachschuss zur Ecke geblockt wurde.
Ansonsten waren die Veilchen in der Defensive gebunden. Die Zerstörungsversuche fruchteten allerdings nur selten. Zu oft konnten die Spandauer Spielerinnen unbedrängt agieren, da TeBe Zweikämpfen aus dem Weg ging. Folgerichtig erzielte Bähnke mit einem Flachschuss den überfälligen Ausgleich. Scholz’ Fußabwehr wirkte dabei wie viele ihrer Aktionen nur halbherzig.
Noch vor der Pause die Führung für SpaKi. Buchhauser wurde im Strafraum zwar von Primann bedrängt, konnte den halbhohen Flankenball jedoch annehmen, sich um Primann drehen und die Kugel im kurzen Eck versenken.
Auch nach dem Seitenwechsel lief das Spielgeschehen nur in eine Richtung. Ex-Borussin Stern verwandelte kurz nach der Pause einen Foulelfmeter zum 3:1. Zuvor hatte Walter, welche in der zweiten Halbzeit sichtlich widerwillig als rechte Verteidigerin agierte, eine Spandauer Angreiferin im Strafraum zum Fallen gebracht. Walter konnte froh sein, dass der Schiedsrichter Gnade vor Recht ergehen ließ und die Notbremse lediglich mit Gelb bestrafte.
Spätestens jetzt hatten viele Borussinen mit dem Spiel abgeschlossen. Spandau kam dementsprechend einfach zu weiteren Chancen und Treffern. Beim vierten und fünften Tor der Gastgeberinnen reichte ein einfacher Steilpass um die gesamte Defensive zu entblößen. Der – zugegebenermaßen sehenswerte – Fernschuss von Höft zum 5:2 war nur noch Ergebniskosmetik und darf nicht über den lustlosen Auftritt hinwegtäuschen, den die sonst talentierte Angreiferin in der zweiten Hälfte bot.
Lozito, bei SpaKi mit die auffälligste Spielerin, krönte ihre Leistung mit dem Treffer zum 6:2-Endstand.
Mit der gezeigten Leistung kann man auf Seiten TeBes nicht im geringsten zufrieden sein. In dieser Form wird die Mannschaft ihre erfreulich gute Platzierung in der Liga nicht halten können. Von der spielerischen Klasse könnte es vielleicht reichen, aber wenn der Wille nicht da ist, dann nützen auch die goldensten Füßen nichts.

TeBe spielte mit: Scholz – Hein (46. Schuhmann), Köhler, Primann, Joderi-Shoferi – Schmidt, Krummel, Morsnowski, Manthey – Höft, Walther
Tore: 0:1 Köhler (16.), 1:1 Böhnke (29.), 2:1 Buchhauser (44.), 3:1 Stern (50., FE), 4:1 Busch (54.), 5:1 Lozito (71.), 5:2 Höft (75.), 6:2 Lozito (77.)