Versöhnlicher Abschluss

Mit einem Erfolgserlebnis gehen die Veilchenladies in die Sommerpause. Im letzten Spiel der Saison gelang durch zwei Tore in der Endphase ein 2:0 (0:0) gegen Lok Leipzig. Dabei zeigten beide Teams nochmals engagierten Fußball und waren um den Sieg bemüht. Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte, bekam TeBe im zweiten Durchgang zusehens Oberwasser und verdiente sich mit Toren von Theodoridis und Ersatzkeeperin Weise die drei Punkte.

Obwohl es für beide Mannschaften nur um die goldene Ananas ging, ließ die Ansetzung keinen lockeren Sommerfußball erwarten. Wie die Veilchen noch aus dem Hinspiel wussten, war Lok der erwartet zweikampfstarke Gegner. TeBe ging allerdings ebenso mit Einsatz zur Sache, so dass sich Defensivreihe der Borussinen besetzt wieder Madleen Wilder die linke Position, was sich von Anfang an im Offensivspiel positiv bemerkbar machte. Sie war es auch die die erste Möglichkeit für TeBe nach vier Minuten einläutete und Michaela Schulz steil Richtung Strafraum schickte. Im letzten Moment brachte die zurückgeeilte Corinna Vogg den Fuß an den Ball un klärte zur Ecke.
Neben Wilder präsentierten sich die gesamte Defensive in einem guten Zustand. Franziska Liepack und Josefine Krengel standen in der Inneverteidigung gegen die schnellen Spitzen gewohnt sicher und Suzan Sharif auf Rechts zeigte heute eine ihrer besten Saisonleistungen. Auch das Mittelfeld konnte sich gegenüber den letzten Partien steigern. Schulz flitzte oft die Linie rauf und runter, Jessica Brückner und Senem Özer waren fast immer anspielbar und sorgten für eine schnelle Ballverteilung, nur Jana Theodoridis besetzte am Flügel nicht immer die sich ihr bietenden Räume. Dennoch entwickelte TeBe auch über rechts Torgefahr. So zum Beispiel als Theodoridis kurz nach der ersten Chance den Ball am gegnerischen Strafraum erkämpft, dann aber das lange Eck verfehlt.
Die Gäste aus Leipzig waren ebenfalls um eine offensive Spielweise bemühte, störten ebenso wie TeBe den Gegner früh. Wie auf Seiten der Veilchen, wo sich Kerstin Straka zumindest in der ersten halben Stunde sehr lauffreudig am Pressing beteiligte, waren auch die Leipziger Spitzen in Denfensivaufgaben eingebunden. Räume wurden eng gemacht und teilweise waren alle 20 Feldspielerinnen 15 Meter links und rechts der Mittellinie aufgereiht. Torchancen am Fließband waren so natürlich nicht möglich.
Für TeBe zog Schulz nach Zusammenspiel mit Krengel aus 20 Metern drüber. Auf der Gegenseite muss Krengel dann wieder als letzte Spielerin gegen die durchgebrochene Andrea Stolle mit langem Bein retten.
Eine der besten Gelegenheiten in der ersten Hälfte besaß Straka nach etwa zwanzig gespielten Minuten. Wilders Einwurf rutscht durch die Abwehr zu Straka, welche frei vor der Leipziger Torhütern Griseldis Meißner auftauchen kann. Straka geht mit dem Ball an der Keeperin vorbei, kann dann aber aus spitzem Winkel die Kugel nur noch im Rutschen aufs Tor bringen, wo eine Verteidigerin mit letztem Einsatz zur Ecke klärt. Brückner verfehlt anschließend dabei den langen Pfosten nur knapp.
Von Denise Neubauer, neben Straka zweite Spitze, war relativ wenig zu sehen. Mit einem energischen Alleingang über den Flügel hatte sie ihre beste Szene, doch der Abschluß vom Strafraumeck war zu unplaziert und stellte Meißner vor keine größeren Probleme.
Die Veilchen waren sichtlich um einen konstruktiven Spielaufbau bemüht, Leipzig stand jedoch defensiv sicher. Torchancen entsprangen somit häufig aus Einzelaktionen oder Zufällen, zum Beispiel nach einem Querschläger den Theodorids von Halbrechts volley klar vorbeizieht. Auf der anderen Seite ging für Leipzig allerdings noch weniger nach vorne. Erst als Krengel an der Seitenlinie behandelt werden muss, kommen Doreen Bock und Karoline Aulrich zu zwei Torschüssen, können Kerstin Prusas im Borussen-Tor allerdings nicht in Verlegenheit bringen. Direkt vor der Pause dann nochmal Gefahr im Strafraum der Veilchen, als Stolle über rechts durchstartet, Liepack die Flanke nicht verhindern kannund, zum Glück für TeBe, auch Vogg nicht an den Ball kommt.
Das Remis zur Halbzeit spiegelte den ausgeglichenen Leistungsstand auf dem Rasen wieder. In der zweiten Hälfte sollte sich das Gleichgewicht zugunsten von TeBe verschieben. Schon wenige Sekunden nach Wiederanpfiff stellte Krengel im Doppelpass mit Brückner die Ambitionen unter Beweis, verfehlte jedoch den kurzen Pfosten ebenso wie Neubauer aus ähnlicher Position kurz darauf.
Neben langen, hohen Bällen über die kompakte Lok-Defensive hinweg, zeigt TeBe auch in der zweiten Hälfte hier und da ansehnlichen Kombinationsfußball. Als Brückner, von Thedoridis bedient, einen solchen sauber herausgespielten Angriff abschließt, musste Meißner sich schon mächtig strecken um in der 56. Minute den Rückstand zu verhindern.
Da Lok vom Angriffsspiel der Veilchen immer mehr in der eigenen Hälfte gebunden wird, können auch die Defensivspielerinnen von TeBe ihre offensiven Ambitionen verfolgen. Vor allem Krengel versuchte sich mehrmals als Distanzschützen und verfehlte dabei nach einer gespielten Stunde das Tor nur knapp.
Leipzig bleibt aber durch Konter weiter gefährlich. Mit Bravour und viel Einsatz können jedoch die schnellen Spitzen Anja Fleischer und Vogg gestoppt werden. Sharif verdient sich dabei ein Sonderlob und Szenenapplaus, als sie Fleischer, die frei vor Prusas im Strafraum ist, noch den Ball vom einschußbereiten Fuß spitzelt.
Betrachtet man jedoch die gesamte zweite Hälfte bleibt TeBe trotz Leipziger Konter weiter das bessere Team, welches sich auch ein Chancenplus erspielte. Doch Brückner aus der Distanz und Theodoridis volley vom Strafraumeck bleiben erstmal erfolglos. Zehn Minuten vor Ende wird der Bann dann allerdings verdientermaßen gebrochen. Özers Befreiungsschlag kann von Neubauer per Kopf verlängert werden und Theodoridis kommt auf der rechten Seite in Ballbesitz. Von ihrer Gegenspielerin nicht maßgeblich behindert kann sie in den Strafraumziehen und mit einem überlegten Schuß ins lange Eck den Innenpfosten anvisieren von wo der Ball in die Maschen rauscht.
Die Veilchenladies erhöhen sogar noch auf 2:0, wobei die beiden eingewechselten Sabine Küpper und Cindy Weise im Zusammenspiel erfolgreich waren. Küpper wurde auf Links bedient, ging alleine auf Meißner zu und spielte den Ball an der Torfrau vorbei. „Aushilfsstürmerin“ Weise hatte dann aus wenigen Metern leichtes Spiel und traf ins leere Tor.

Mit dem Sieg sorgen die Borussinen für einen versöhnlichen Abschluß einer in sportlicher Hinsicht nicht immer befriedigenden Saison. In der Sommerpause können nun hoffentlich die meisten Blessuren ausheilen, damit das Team frisch und erholt zum Auftakt der Spielzeit 2007/08 am 19. August antreten kann. Bis dahin sei der Mannschaft ein erholsamer Sommer und den Abgängen eine erfolgreiche Zukunft gewünscht.

TeBe: Prusas – Sharif, Liepack, Krengel, Wilder – Theodoridis, Özer, Brückner, Schulz – Straka (83. Weise), Neubauer (86. Küpper)
Leipzig: Meißner – Beltz, Pioch, Stolle – Börner, Rademacher, Bock, Radtke (82. Zeising), Aulrich – Fleischer, Vogg (86. Streubel)
Tore: 1:0 Theodoridis (80.), 2:0 Weise (87.)