DFB-Pokal gegen Bochum: chancenlos, mutlos.
Der Pokal hat seine eigenen Gesetze. Diese besagen üblicherweise, dass der schwächere, da in einer niedrigeren Liga spielende Verein, mit Ehrgeiz und Engagement den großen Gast ein bisschen, manchmal auch ein bisschen mehr und manchmal auch richtig ärgern kann. Tennis Borussia konnte den VfL Bochum in der ersten Runde des DFB-Vereinspokals 2005/06 nicht ärgern. Konnte nicht oder wollte nicht? Den vollmundigen Ankündigungen vor dem Spiel folgte der für eine solche Partie unglücklichste Auftakt. Nach nur sechs Minuten führte der Favorit durch einen Abstauber von Drsek. So ein Tor kann fallen, alle Messen sind deswegen aber noch lange nicht gelesen. Der VfL zeigte jedoch im Anschluss deutlich, dass er nicht im Geringsten vorhatte, sich im Mommsenstadion den Schneid abkaufen zu lassen. Und TeBe fügte sich in sein Schicksal. Von Aufbäumen fast keine Spur. Die Mannschaft wirkte geschockt und bei dem in der 19. und 20. Minute folgenden Doppelschlag durch Diabang und Edu gelähmt. Was folgte, war ein Spiel, das der VfL nach Belieben diktierte. In der zweiten Halbzeit beschränkte sich Bochum auf das Nötigste und schenkte dem bemitleidenswerten Hampf drei weitere schöne Treffer ein. Erst zeigte Wosz mit einer Volleyabnahme sein Können, dann zirkelten Misimovic und Meichelbeck jeweils Freistöße ins Tor.
Es ist sicher übertrieben, nach diesem Spiel für die gesamte Oberligasaison schwarz zu malen. Man hatte mit dem VfL Bochum einen denkbar schweren und undankbaren Gegner erwischt. Das Spiel nahm zudem einen für TeBe unglücklichen Verlauf, und dass man nach dem schnellen 0:3 seine Kräfte schont und nicht mehr zu einem Pokalfight ansetzt, mag verständlich sein, obgleich sich die Mannschaft damit vor allem bei den neugierigen Nicht-Stammbesuchern keine Sympathien erworben haben dürfte. Die üblichen Entschuldigungen dürfen auch noch gelten: Die Mannschaft muss sich noch finden, einspielen… Aber die Luft wird dünner, wenn nicht bald Einsatz und Mut und Vertrauen auf die eigenen Stärken auf dem Platz sichtbar werden.