TeBe gewinnt in Torgelow.
Es geht voran. Zwar etwas schleppender als in den letzten beiden Spielen, aber es geht voran.
Torgelow präsentierte sich auf schwer bespielbarem Untergrund, halb gefroren, halb Matsch, als der erwartet schwere Gegner. Kämpferisch stark, homogen und mit funktionierendem Mannschaftsgefüge stellte der TSV Greif TeBe vor unübersehbare Probleme. TeBe veruschte die kämpferische Überlegenheit des Gegners mit spielerischen Mitteln zu überwinden, was nur teilweise gelang. TeBe präsentierte sich als das Team mit der besseren Spielanlage, konnte aber angesichts des Platz-Zustands nur wenig Kapital daraus schlagen. Zudem erschien auch, so paradox es klingt, die frühe Führung (nach 20 Sekunden!) dem TeBe-Spiel gar nicht gut zu tun.
Kurios das Zustandekommen dieses Tores. Ein viel zu langer Paß wird in den Strafraum geschlagen. Ein Torgelower Abwehrspieler will den Ball weghauen, schießt aber den heranstürmenden Kollmorgen an, der Ball kullert in die Mitte gen Elfmeterpunkt. Der Torwart guckt nur doof dem Ball hinterher, alle warten auf einen Pfiff des Schiedsrichters, denn irgendetwas mußte gewesen sein, da sich keiner bewegte. War aber nichts. Norbert Lemcke schaltete am schnellsten und schob den Ball ins leere Tor. 1:0 nach schätzungsweise 20-25 Sekunden.
Das gab dem TeBe-Spiel aber wie gesagt keine Sicherheit. Torgelow kam mit den äußeren Bedingungen besser zurecht und fuhr über die schnellen Flügelspieler einige gefährlich Angriffe. Diese Phase zeigte auch wieder eindrucksvoll eine der Schwächen von TeBe auf: die Schnelligkeit. Außer Wolchow und mit Abstrichen Griesert und Selanci haben wir keine wirklich schnellen Spieler.
Das sollte sich in der 15. Minute rächen, als Torgelow wieder einen schnellen Angriff fuhr und per Kopf zum Ausgleich traf. Danach stabilisierte sich TeBe wieder etwas und startete nun selbst das Offensivspiel. Die beste Chance vergab Kollmorgen, als er, obwohl er freistehend den Torwart schon ausgespielt hatte, nicht schoß sondern abspielte und nur die vielbeinige Torgelower Abwehr fand.
In der zweiten Hälfte spielte TeBe defensiv deutlich besser und ermöglichte Torgelow nur noch eine Torchance, die allerdings von Timo Hampf glänzende zunichte gemacht wurde. Offensiv ging es jetzt etwas besser. Vor allem Weidner auf links machte Alarm. Das Zustandekommen des 2:1 für TeBe war dann nicht minder kurios als das 1:0. Einen langen hohen Ball in den Strafraum will der Torgelower Keeper wegköpfen, trifft aber (erneut) nur einen eigenen Spieler. Von dort prallt der Ball zu Micha Fuß, der den Ball nur noch ins leere Tor schießen muß (70. Minute). Zwei Tore – zwei absolute Geschenke.
Danach spielte TeBe offensiv deutlich selbstbewußter und kontrollierter, wozu auch die Einwechselung von Mansour nicht unerheblich beitrug. Unmittelbar nach dem 2:1 folgte die beste Chance für TeBe. Allerdings konnte der Torgelower Keeper mit einem fantastischen, ihm nicht wirklich zugetrauten Reflex den Schuß von Fuß aus Nahdistanz abwehren. Torgelow drückte die letzte Viertelstunde extrem, zu gefährlichen Aktionen kam es allerdings nicht mehr.
Nach dem Spiel war den Spielern die Freude über diesen Sieg anzumerken, was zu einer sehr ansehnlichen Tanzeinlage führte.
Fazit:
So verdient der Sieg im Endeffekt auch war, so wenig hätte man sich über ein Unentschieden gegen eine starke Torgelower Mannschaft beklagen dürfen. Nach zwei Spielen, die ich von Torgelow gesehen habe, bin ich der festen Überzeugung, daß diese Mannschaft mit dem Abstiegskampf nichts zu tun haben wird. Zumindest wenn man in Zukunft nicht mehr soviele Geschenke verteilt, wie gegen TeBe.
TeBe konnte den Aufwärtstrend bestätigen, obwohl die taktische Limitierung im Offensivspiel durch den Ausfall von Vuckovic wieder deutlich wurde. Hier gilt es in der Winterpause anzuknüpfen (Stichwort: Neuverpflichtungen!).
Ansonsten: Weiter so, Jungs!