Mit einem nie gefährdetem 4:0 (2:0) über Jahn Calden bleiben die Veilchenladies nur ein Punkt von der Tabellenspitze entfernt. Gegen die Gäste aus Hessen reichte eine durchschnittliche Leistung für den Sieg. Das Spiel begann mit einer Stunde Verzögerung, da lange um den Austragungsort (Rasen im Mommse oder Kunstrasen davor) diskutiert wurde. Mit dem Sieg zieht TeBe am FC Gütersloh vorbei und ist jetzt direkter Verfolger von Spitzenreiter Wattenscheid 09 und besitzt weiter gute Karten im Kampf um die Meisterschaft.
Alles andere als meisterlich waren jedoch die Rahmenbedingungen der Partie. Nachdem bereits am Freitag das Spiel der Herren-Oberliga im Mommsenstadion abgesagt wurde, sollte eine Platzbegehung am Sonntag um 10 Uhr entscheiden, ob dort gespielt werden konnte. Anderenfalls war der Kunstrasen gegenüber des Stadions vorgesehen. Eigentlich versprachen die letzten beiden windige und sonnigen Tage eine Besserung der Platzverhältnisse und es bestand berechtigte Hoffnung auf ein Spiel auf Rasen. Doch das Bezirksamt machte dem einen Strich durch die Rechnung. Obwohl beide Teams, die Schiedsrichterin, der Platzwart und Mitarbeiter des Bezirksamtes vor Ort den Platz im Mommsenstadion sehr wohl als bespielbar ansahen, zeigten sich die Entscheidungsträger nicht gerade einsichtig. Auf die Bitte den Platz freizugeben hieß es fernmündlich per Telefon: „Die sollen auf dem Kunstrasen spielen – oder gar nicht. Mir doch scheißegal!“ So stellt man sich gute Zusammenarbeit vor. Besten Dank!
Mit einer Stunde Verspätung, in der die Spielerinnen sich erst auf dem Kunstrasen warm machten, dann ins Mommsenstadion umzogen und letztendlich nach dem Veto des uneinsichtigen Bezirksamtes wieder auf den Kunstrasen zurückgekehrt waren, begann das Spiel. Gegen Wattenscheid kam TeBe der enge Platz noch entgegen, nun spielte er Calden in die Karten. Die Gäste konnte so wesentlich besser die Räume zustellen um Angriffe der Veilchenladies zu verhindern. Dennoch entwickelte sich von Anfang an eine einseitige Partie. TeBe, im Angriff ohne die am Oberschenkel ledierte Denise Neubauer, besaß schon nach wenigen Augenblicken die erste gute Möglichkeit. Michaela Schulz lupfte den Ball über die Keeperin – und über das Tor.
Besser lief es nach sechs gespielten Minuten. Madleen Wilder hatte am linken Flügel zu einem Flankenlauf angesetzt und den Ball scharf hereingebracht. Die Torhüterin war schon auf dem Weg nach draußen, als am ersten Pfosten eine Abwehrspielerin der Gäste den Ball in die eigenen Maschen beförderte. Auch danach besaß TeBe Chancen im Abstand von wenigen Minuten. So zielte z.B. Katrin Prühs nach einer Flanke von Schulz per Kopf etwas zu hoch.
Während TeBe also drückte, kam Calden nur selten aus der eigenen Hälfte und zu Möglichkeiten. Dafür war sofort die erste eine Ausrufezeichen. Nach einer Grätsche von Josefine Krengel im Strfraum zeigt die Schiedsrichterin auf den Punkt. Da die Proteste sich in Grenzen hielten, kann man davon ausgehen, dass der Pfiff berechtigt war. Calden besaß also nun die Chance direkt auszugleichen, doch der Schuß landete am Pfosten.
Danach dominierte wieder TeBe das Spiel. Gegen den heutigen Gegner reichte dazu eine eher unterdurchschnittliche Leistung. Gerade was die schnelle Ballannahme und -verarbeitung anbelangte waren die Borussinen heute nicht in Top-Form. Trainer Sven Thoß erklärte dies nach dem Spiel mit der langen Verzögerung vor dem Anpfiff. Die Spielerinnen hätten die innere Spannung nicht so lange aufrecht halten können. Bei Calden war es aber nicht anders, so dass der Favorit das Geschehen auf dem Platz dennoch bestimmte.
Kerstin Straka besaß nach einer Viertelstunde die nächste Möglichkeit, aber ihr Kopfball nach einem Freistoß von Jessica Brückner landete direkt in den fangbereiten Armen der Torfrau.
Letztendlich war es aber nur eine Frage der Zeit bis das 2:0 fallen sollte. Nach 19 Minuten markierte Schulz aus wenigen Metern den Treffer. Zuvor konnte sich Prühs im Zweikampf gegen zwei Gegenspielerinnen durchsetzen und auf Schulz querlegen, die völlig allein keine Probleme beim Abschluss hatte.
Mit dem zweiten Treffer beruhigte sich die Partie zusehens. Dabei entwickelte sich aber kein schönes Spiel, sondern ungenaue Pässe und schlechte Ballannahmen waren weiter an der Tagesordnung. Auch direkte Torgefahr konnte TeBe nicht mehr entwickeln. Erst nach einer gespielten halben Stunde hatte Prühs das nächste Ding auf dem Fuß, traf den Ball nach einer Flanke von Schulz aber nicht richtig. Dennoch gehörten beide Spielerinnen heute zu den Aktivposten.
Hinten musste Kerstin Prusas keinen einzigen Ball halten. Nur noch ein einmal kam Calden vor das von ihr gehütete Borussen-Tor. Doch die Angreiferin konnte den Fehlpass von Krengel nicht verwerten und vergab freistehend.
In Person von Prühs (flach aus 16m vorbei) und Straka (Heber aus 18m ebenfalls vorbei) hätten die Veilchen noch erhöhen können, es blieb aber beim Pausenstand von 2:0.
Nach der Halbzeit spielte sich das Geschehen auf dem Platz nur noch in der Hälfte der Gäste aus Hessen ab. TeBe versuchten nun schnörkelloser zu spielen, was auch häufiger gelang. Dabei sprangen auch einige Möglichkeiten heraus. Allerdings verfehlte Schulz per Volley das Tor und die Schüsse von Prühs von der Strafraumkante sowie von Madleen Wilder aus der zweiten Reihe konnte die Keeperin halten.
Eine halbe Stunde vor Schluß wagte der Caldener Trainer nochmals mehr Offensive und brachte eine dritte Stürmerin. Diese Maßnahme blieb aber ohne Wirkung, da allein TeBe agierte. Mit einem flachen Freistoß aus gut 23m erzielte Prühs kurz darauf das 3:0. Obwohl recht hart geschossen schien der Ball haltbar und schlug mittig ein.
Letzte Hoffnungen auf Seiten der Gäste waren nun zerbrochen und es entwickelte sich in der wärmenden Frühlingssonne ein lockers Spiel, in dem TeBe weiter den Ton angab. In der 74. Minute schlug sich dies auch im Ergebnis nieder, als Prühs ihren zweiten Treffer des Tages markierte. Senem Özers Kopfball nach einer Ecke von Aylin Yaren konnte die Hintermannschaft der Gäste noch entschärfen, aber gegen den Nachschuß war sie machtlos.
In der Folge hatten erneut Prühs, Yaren sowie die eingewechselten Neubauer und Sabine Küpper weitere Treffer auf dem Fuß bzw. Kopf. Beinahe fiel noch das 5:0, doch der Kopfball von Küpper landet auf der Latte.
Letztendlich brachte TeBe den Sieg locker nach Hause. Angesichts der Begleitumstände sieht man der Mannschaft den zerfahrenen Fußball, den sie in der ersten Halbzeit spielte, nach. In zwei Wochen steht dann das Auswärtsspiel beim Hamburger SV II auf der Tagesordnung. Dort wird die Mannschaft sicherlich mehr aufbieten müssen um zum Erfolg zu kommen.
TeBe spielte mit: Prusas – Wilder, Liepack, Krengel, Brückner – Yaren, Heyke (13. Özer), Teodoridis, Schulz – Prühs (82. Küpper), Straka (77. Neubauer)
Tore: 1:0 Georgie (6., Eigentor), 2:0 Schulz (19.), 3:0 Prühs (62.), 4:0 Prühs (74.)