„Wenn sich das mal nicht rächt“, klassischer Ausspruch eines Fußballkommentators nach vergebenen Großchancen.
Beim Spiel der Verbandsliga-Veilchen gegen Hertha 03 Zehlendorf sollte diese Platitüde bestätigt werden. Seit Wochen mal wieder auf Natur- statt Kunstrasen zeigte TeBe lange das bessere Spiel und erspielte sich dabei auch viele gute Möglichkeiten. Nur der Ball wollte und wollte nicht ins Tor. Auf der anderen Seite reichte eine überdurchschnittlich begabte Spielerin um die Parite zu drehen. Am Ende hieße es 1:3 (1:0).
Zu Beginn hatte sich auch Zehlendorf durchaus an eigenen offensiven Aktionen versucht. Hier und da wackelte auch die Borussen-Abwehr, gerade bei steilen Bällen durch die Schnittstellen, aber im Großen und Ganzen ließ sie wenig zu. Das was doch aufs Tor von TeBe kam war sichere Beute von Torhüterin Jaqueline Buschow.
Die Spielanteile waren gleichmäßig verteilt. Zu jeder Möglichkeit für Hertha 03 gesellte sich eine Torchance für TeBe. Die Veilchen suchten vorallem im schnellen Konterspiel ihr Glück, fanden aber lediglich in Jennifer Höft, neben Saskia Walter als Spitze aufgeboten, eine lauffreudige Abnehmerin. Sie war es auch die den Führungstreffer erzielte. Mit gutem Doppelpassspiel wurde Höft von Susanne Bönisch bedient und schloß dann aus wenigen Metern sicher ab.
Die Führung hatte sich angedeutet. Von Hertha 03 kam in dieser Phase des Spiels wenig. Man merkte den Gästen an, dass sie ihre Offensivaktionen lediglich auf ihre schnelle und technisch versierte Mittelstürmerin zugeschnitten hatten. Diese war aber bei Miriam Günther oder Madlen Kampe in sicheren Händen. Im Zweifelsfall halfen Janine Köhler oder Mandy Bochnia aus der diesemal funktionierenden Dreierkette aus.
Trotz der Feldüberlegenheit und dem engagierten Auftreten hatte TeBe vor der Pause nur noch eine Torchance als Bönisch im Mittelfeld aggresiv nachsetzte, den Ball steil auf Höft spielte und erst im letzten Moment die Torhüterin vor Höft am Ball war. In der Schlußphase der ersten Hälfte kam Zehlendorf nochmal auf. Buschow musste in der 40. Minute gleich zweimal ihr ganzes Können zeigen. Gegen die durchgebrochene Stürmerin konnte sie erst mit einer guten Parade den Ball abwehren, ehe sie den Nachschuß im Rückwärtslaufen aus dem Winkel faustete.
Mit der verdienten 1:0 Führung ging es somit in die Kabinen. Von einem Zehlendorfer Aufbäumen war aber auch nach dem Seitenwechsel erstmal nicht viel zu sehen. Weiterhin bestimmte TeBe das Geschehen auf dem Platz. Jetzt sprangen dabei sogar einige Großchancen herraus, welche allerdings nicht genutzt wurde. So war es zum Beispiel Bönisch, die, vön Höft bedient, den Ball aus etwa 11 Metern nicht an der herrausstürzenden Keeperin vorbei brachte.
Und wie das so ist, wenn man seine Chancen nicht nutzt, erzielten die Gäste quasi im Gegenzug und mit ihrere ersten guten Möglichkeit im zweiten Abschnitt den Ausgleich. Eine Herthanerin konnte sich über die linke Angriffsseite gegen zwei Gegenspielerinnen durchsetzen und fand im Strafraum eine Anspielstation für ihre Hereingabe. Beim Schuß aus wenigen Metern war Buschow machtlos.
TeBe resignierte jedoch nach dem Ausgleich nicht, sonder spielte weiter offensiven Fußball. Die Möglichkeiten wurde aber ebenso weiterhin nicht genutzt. Diesmal war es Primann die frei im Sechszehner direkt auf die Keeperin abschloß. Besser machten es da die Gäste, welche aus dem Können ihrer einen guten Spielerin den großtmöglichen Profit erzielten. Erneut konnte die Stürmerin mit einem Dribbling an mehreren Borussinen vorbeigehen und den Ball mit einem flachen Schlenzer ins lange Eck befördern. 2:1 für das bis dato passivere Team.
Nach dem Rückstand fielen die Veilchen in ein kurzes Loch. Hertha nutzte dies und erhöhte, erneut durch einen sololauf, auf 1:3. Die Gäste entwickelten nun, angefeuert von dem wilden Anhang, einen Sturmlauf. Die Latte und Buschow im Tor verhinderten aber weitere Treffer. Auch TeBe hätte noch ein Tor gelingen können, doch Bönisch brachte die Hereingabe von Tamara Manthey aus dem Halbfeld nicht im Netz unter.
Letztendlich stand TeBe am Ende ohne Punkte da, kann sich aber sicher sein eine gute Leistung geboten zu haben. Bis auf die Abschlußschwäche agierten die Veilchen aggresiver und zeigten ein besseres Zusammenspiel als noch in den Vorwochen. Tritt die Mannschaft in den kommenden Spielen ähnlich auf, dann sollte sich früher oder später der Erfolg einstellen.
TeBe spielte mit:
Buschow – Bochnia, Kampe, Köhler – Primann, Günther (77. Manthey), Stefan (72. Neitzel), Bönisch, Hein – Höft, Walter
Tore: 1:0 Höft (24.), 1:1 (63.), 1:2 (70.), 1:3 (80.)