Ein Meisterstück(chen)

Die Anfangsphase des heutigen Spiels ließ nichts Gutes befürchten. Zu deutlich waren die Vorteile der Babelsberger in technischer, spielerischer und taktischer Hinsicht. Im Spiel nach vorne ging bei TeBe gar nichts, und hinten hatten sie alle Hände voll zu tun. Ein defensives Mittelfeld fand bei TeBe nicht statt, da Petrowsky überall Löcher stopfen mußte. Häufig waren bei TeBe zwischen Mittelfeld und Abwehr 20 Meter luftleerer Raum, in dem sich nur rote Babelsberger befanden. Als dann auch noch Peschel verletzt ausgewechselt werden mußte (20. Min, für ihn kam Özdemir), schien das Spiel gelaufen.
Doch komischerweise bekam TeBe das Spiel nun besser in den Griff. Die Offensivaktivitäten der 03er endeten häufig 10 Meter über, bzw. neben dem Tor. Also keine wirkliche Gefahr.
Dann war Halbzeit. Zeit zum Durchschnaufen, denn TeBe hätte sich anhand der Spielanteile über einen Rückstand nicht beklagen dürfen.
In der Kabine muß es ziemlich gedonnert haben, auf jeden Fall stand nun eine andere Borussen-Elf auf dem Platz. Mit Raickovic für Gottlieb und M. Tosun für Köttig lief es viel besser. Und Babelsberg konnte sein Pressing-Spiel, mit dem TeBe anfangs überhaupt nicht zurecht kam, auch nicht mehr aufrecht erhalten.
Das Spiel plätscherte dann so dahin, ohne daß es große Chancen für beide gegeben hätte. Erst ab der 65. Minute wurde TeBe wacher, als Fuß nach einem Konter nur Zentimeter am Tor vorbeischoß. Danach begann die TeBe-Offensive zu leben. Murat Salar beschwerte sich nicht mehr über jeden kleinen Rempler, sondern spielte robuster nach vorne. Murat Tosun machte seine rechte Seite dicht und sorgte auch für Impulse nach vorne.
In der 78. Minute war es dann soweit. Nach einer Flanke griff der ohnehin unsichere 03-Keeper mal wieder daneben und Kostas Pantios konnte ins verwaiste Tor einköpfen. Jubel, Jubel, Jubel!!! Pantios bekam für seinen Jubler, incl. 1-2-3 Oberkörper frei, noch ne Gelbe.
Danach versuchte Babelsberg sowas wie Offensive, was aber, wie in der gesamten zweiten Hälfte, grundlegend mißlang. Und nach einem tödlichen Paß von Salar auf Fuß lief der in der 83. Minute allein auf den Gaste-Keeper zu, umspielte ihn und netzte zum vielumjubelten 2:0 ein.
Danach war das Spiel gelaufen. Babelsberg gelang nichts mehr. Anti-Ränke-Pöbel, Schlußpfiff, Jubel.

Trotz des im Endeffekt verdienten Sieges, war es schon beängstigend, wie überlegen Babelsberg anfangs war. Theo hatte die Truppe anscheinend falsch eingestellt, sodaß erst mit der Einwechselung von Raickovic Ruhe in die Hintermannschaft einkehrte. Im Endeffekt zwei annähernd gleichwertige Teams, sodaß ein individueller Fehler über Sieg und Niederlage entscheiden mußte. Nur gut, daß es ein Babelsberger war…

TeBe: Hampf – Gottlieb (46. Raickovic) – Scheinhardt, Ü. Tosun – Petrowsky, Ermel, Salar, Köttig (46. M. Tosun), Peschel (20. Özdemir) – Fuß, Pantios.
Tore: 1:0 Pantios (78.), 2:0 Fuß (83.).
Zuschauer: 1500