FC United of Manchester ab der kommenden Spielzeit erstmals sechtsklassig!
Unsere Heimspiele im Mommse ziehen, gerade für einen unterklassigen Ground, erstaunlich viele internationale Gäste an, darunter auch im immer wieder von der Insel. Am häufigsten kam dieser Besuch während der letzten Jahre wohl von den Supportern eines Klubs, der sportlich ähnlich „bedeutungslos“ ist wie TeBe, von seinen Fans und gleichzeitig Co-Ownern dennoch innig geliebt und supportet wird – dem FC United of Manchester. Das, was die Anhänger beider Clubs verbindet, ist nicht „nur“ die konsequente Ablehnung verschiedenster Formen von Diskriminerung, sondern auch ein gemeinsamer Hang zu Humor und Selbstironie, der sich auch im Support wiederspiegelt. Erstmals erlebt wurde das im Zuge der Deutschland-Tour des FCUM im vorletzten Sommer, als am Tag nach dem Gastspiel in Babelsberg United- und TeBe-Fans im Lila Salon stundenlang gemeinsam feierten und sangen.
Grund zum Singen gab es beim vor exakt zehn Jahren gegründeten FCUM schon häufig, denn zwischen 2005 und 2008 schaffte der FCUM mühelos den Sprung von der North West Counties Div.Two (10. Liga) bis in die Evo-Stik Northern Premier League Premier Division (7. Liga), unterstützt durch einen für unterklassigen Fußball unglaublich großen und engagierten Anhang. Dort fand der rasante Durchmarsch dann allerdings sein vorläufiges Ende: Sieben Jahre lang blieb man in Liga sieben gefangen, viermal in Folge scheiterte man dabei erst in den Play-Offs, so auch in der vergangenen Saison: Mit einer imposanten Serie hatte sich sich das Team aus dem Mittelfeld bis an die Tabellenspitze katapultiert, konnte sich Platz eins dann aber doch nicht sichern und musste somit in die am Ende erneut erfolglose Relegation.
Die Saison 2014/2015 begann ernüchternd und im Winter befand man sich jenseits von Gut und Böse im grauen Tabellenmittelfeld wieder. Außenstehende begannen anzuzweifeln, ob der langjährige Coach Karl Marginson noch der richtige Mann sei, doch der Verein hielt an ihm fest. Wie in der Vorsaison legte das Team plötzlich eine atemberaubende Siegesserie hin und kletterte in der Tabelle rasant nach oben. Aber auch ähnlich wie in der Vorsaison begann man kurz vor dem Ziel zu schwächeln – Mitte April verlor man erstmals wieder in Skelmersdale und holte aus drei Partien nur zwei Punkte. Entsprechend nervös waren die Anhänger am vergangenen Samstag vor dem Spiel in Stamford, das zeitgleich zum TeBe-Spiel beim SV Empor stattfand – doch ebenso wie TeBe kehrten die Reds dank eines 3-1-Erfolgs mit drei enorm wertvollen Punkten zurück.
Somit bestand am vorletzten Spieltag und gleichzeitig dem allerletzten Spiel vor dem Umzug ins eigene Stadion die Chance, den Eierkuchen perfekt zu machen. Fantastische 3588 Zahlende fanden sich ein und sahen im ersten Abschnitt eine nervöse Heimelf, die sich kaum Chancen zu erspielen vermochte. Wendepunkt war die Einwechslung von Shelton Payne kurz nach der Pause, und in der 69. Minute war es dann endlich soweit: Mit einem tollen Kopfball brachte Greg David Manchester in Front und die Anhänger zur Extase. Die letzten zwanzig Minuten waren nichts für schwache Nerven – zu sehr steckten die vergeblichen Anläufe der vergangenen vier Jahre in den Knochen. Doch die Null blieb stehen und mit dem Schlusspfiff war es dann perfekt: Nach sieben langen Jahren des Wartens endlich wieder Eierkuchen in Manchester! Die obligatorische Bitte des Stadionsprechers, den Platz bitte nicht zu betreten, ging im friedlich-fröhlichen Jubel unter und war Auftakt einer euphorischen Siegesfeier, die noch lange nicht beendet sein dürfte und auch beim letzten Saisonspiel in Workington ihre Fortsetzung finden wird. Am 29. Mai schließlich wird es richtig feierlich werden, denn mit einem Heimspiel gegen Benfica Lisboa wird der klubeigene Broadhurst Park eröffnet werden.
Von dieser Stelle die herzlichsten Glückwünsche an diesen einzigartigen Klub und seine sympathischen Fans. The summer of pancake has started!