Die junge Garde bei TeBe

Da die Winterpause mal wieder länger ist als geplant macht man sich so seine Gedanken. In diesem Jahr hielten wenigstens die eine oder andere Neuigkeit zu Ex-Borussen bzw. Zu- und Abgänge den geneigten Diskutant bei Laune. Einige Eindrücke und Überlegungen dazu gibt es im folgenden zu lesen.

Den meisten Lesern dieser Zeilen dürfte es bewußt sein: Tennis Borussia ist nicht irgendein Verein. Auf den ersten Blick nur ein Viertligist ist unser Verein mit Spielort im „noblen“ Eichkamp doch wesentlich mehr. Ein Blick zur Frauenabteilung und zur Jugend verrät den überregionalen Stellenwert von TeBe. Nicht zuletzt durch den Wechsel von Änis Ben-Hatira standen die jungen Talente in den Reihen von Tennis Borussia während der fußballlosen Winterzeit im Fokus des Interesses.
Noch in der letzten Saison kämpften die Damen von TeBe um den Aufstieg in die Bundesliga. Am Ende mußte man dem Aufsteiger aus Brauweiler nur knapp den Vortritt lassen. Wer weiß wie es ausgesehen hätte, wenn die Veilchenladies eines der beiden direkten Duelle (2:3 am ersten Spieltag zuhause, 1:2 zum Rückrundenauftakt auswärts) für sich entschieden hätten. So spielt man auch in dieser Saison „nur“ in der zweithöchsten Spielklasse. Bundesweit.
Dort wo die Damen von TeBe gerne wäre ist die A-Jugend bereits ein fester Bestandteil. Seit Schaffung der dreigeteilten Ersten Bundesliga in der Saison 2003/04 mischt die lila-weiße Jugend unter den besten Teams der Republik mit. In der letzten Saison konnte zudem das Finale im DFB-Pokal erreicht werden, in dem man nach großem Kampf bei ebenso großer Hitze mit 1:3 gegen den FC Schalke 04 verlor.
Beide Teams bringen regelmäßig außerordentlich talentierte Spieler hervor. Nicht zuletzt der Transfer von Ben-Hatira oder der gerade erst vermeldete Wechsel von Aydin nach Madrid stellen dies deutlich unter Beweis. Mit Francis Banecki und Jerome Polenz stehen bei Werder Bremen zwei Akteure unter Vertrag die in ihren „jungen Jahren“ die Stiefel für Tennis Borussia schnürten. Für beide bildete der kleine Viertligist das Sprungbrett zu Bundesliga und Champions League. Währenddessen spekuliert die BZ bereits über die nächsten Wechsel von Gewächsen aus dem Hause TeBe zu Profiklubs. Metin Cakmak und Nayif Aykut sollen mit dem türkischen Erstligist Sivasspor in Kontakt stehen, Fatih Altundag wird mit dem Hamburger SV in Verbindung gebracht. Dorthin zog es auch schon Stürmer Besart Berisha der mittlerweile beim dänischen AC Horsen kickt. U-19 Nationalspieler Timur Özgöz hingegen ist weiterhin Borusse.
Nicht minder vielversprechen Entwicklungen sind bei der Frauenmannschaft von TeBe zu beobachten. Mit Aylin Yaren, Nicole und Silvie Banecki, sowie WM-Botschaftlerin Christine Schoknecht stehen gleich mehrer Jugendnationalspielerinnen in den Reihen der Veilchen.
Wie gesagt, TeBe ist kein normaler Verein, doch wie alles im Leben hat auch diese Medallie zwei Seiten. Solange die Männermannschaft hochtalentierten Spielern keine sportliche Herausforderung bildet, solange nicht die finanziellen Möglichkeiten bestehen diese zu bezahlen, solange werden die Besten der Jahrgänge die Borussia verlassen. Und sei es nur zum großen Nachbarn Hertha BSC wie im Fall von Ashkan Dejagah. Auch bei den Frauen kann man nur die Daumen drücken das Spielerinnen wie die Baneckis, Schoknecht, aber auch Josefine Krengel oder Kerstin Straka noch lange in den Reihen von Tennis Borussia zu finden sind.
All dies sollte man im Hinterkopf behalten, wenn man wieder mal vom Wechsel eine jungen Mannes oder einer jungen Frau in der Zeitung liest. Erfreuen wir uns an ihrem Spiel solange sie noch bei uns sind und hoffen auf eine Zeit in der es TeBe wieder gelingt seine eigenen Talente im Mommsenstadion zu halten.
Das nächste Heimspiel der A-Jugend findet vorraussichtlich am 26. Februar gegen Energie Cottbus. Die Damen empfangen am 5. März den FFV Neubrandenburg zum Rückrundenauftakt.