Der Knoten platzt spät, aber er platzt!

Wild durcheinander gewürfelt im Vergleich zum Ludwigsfelde-Desaster, präsentierte sich TeBe gegen Union leidenschaftlicher und kämpferischer als vor Wochenfrist. Obwohl die Aufstellung nicht frei von, sagen wir mal Überraschungen, war.

Duygun für Weidner auf rechts, ebenjener Weidner für Kollmorgen auf links, in der Abwehr Schmidt und Gottlieb für Vuckovic und Ermel, im zentralen Mittelfeld Mansour für Köttig und im Sturm Selanci (!) für Eckl. Daß Ritter wieder nur auf der Bank saß, verstehe wer will.
Union machte anfangs mehr Druck, aber TeBe konnte sich lösen und kam durch Fernschüsse von Fuß und Mansour zu ersten Gelegenheiten. TeBe setzte zu Beginn auf schnelles Kurzpass-Spiel mit schnellen Bällen in die Spitze. Gegen das Unioner Abwehrbollwerk war damit allerdings kein Blumentopf zu gewinnen.

Relativ überraschend der Führungstreffer von Union: nach einem hoch getretenen Freistoß kommt Schulz irgendwie an den Ball und bums, 0:1.
Bis zur Pause konnte mit Glück und Geschick der Rückstand bis zur Pause gehalten werden.

Ohne personelle Wechsel ging es in die zweite Hälfte. Union beschränkte sich jetzt seltsamerweise auf die Defensive und setzte auf Konter.
Die dadurch gewonnenen Räume konnte TeBe jedoch lange Zeit kaum nutzen. Mansour gefiel zwar durch technische Feinheiten, verlor aber viel zu viele Bälle im Spielaufbau. Eine Tatsache, die das ganze Spiel hindurch sehr hinderlich für die lila-weiße Offensive war (nicht nur Mansour, auch andere verloren leichtfertig die Kugel).

Dann wechslete Theo. Zur allgemeinen Überraschung brachte er allerdings immernoch nicht >Ritter, sondern zuerst Ermel für Duygun (Weidner wechselte dafür auf rechts) und Köttig für Mansour. Erst mit der, für meine Begriffe viel zu späten Einwechselung von Ritter wendete sich das Blatt etwas. Ritter brachte Einsatzfreude, Technik, Schußkraft und vor allem frische Ideen. Überhaupt lief das Spiel nach den Einwechselungen flüssiger und besser, begünstigt sicherlich auf durch den Platzverweis des Torschützen Schulz auf Köpenicker Seite.

Richtige Torchancen wollten allerdings nicht herausspringen. Dafür waren eher die Unioner zuständig, aber auf Timo Hampf war einmal mehr Verlaß.
Zum Mann des Spiels wurde, nicht nur wegen seines Ausgleichstores in letzter Minute, der von mir letzte Woche noch so gescholtene Stephan Schmidt. Auf veränderter Position, Manndecker im Wechsel mit Wolchow, zeigte er Einsatzbereitschaft, Zweikampfstärke und Antreiberqualitäten, die er letzte Woche noch schmerzlich vermissen ließ. Einzig seine Abspiele waren nicht immer ganz genau, aber das war ja heute so eine allgemeine Krankheit. Er war es auch, der eine Eingabe von Weidner in der 90. Minute zum viel umjubelten Ausgleich nutzen konnte. Es freut mich, daß ausgerechnet er für seine herausragende Leistung mit diesem Tor belohnt wurde.

Überhaupt zeigte heute alle, ausnahmslos alle, was gegen Ludwigsfelde nur bei den wenigsten zu erkennen war: Herz, Kampf, Leidenschaft.
Danke, meine Herren, es geht doch! (Vielleicht ab nächster Woche mal mit Ritter von Anfang an, damit er mal 90 Minuten zeigen kann, was er drauf hat.)

TeBe: Hampf – Gottlieb, Below, Schmidt – Weidner, Mansour (70. Köttig), Wolchow, Petrowsky, Duygun (60. Ermel) – Selanci (75. Ritter)

Tore: 0:1 Schulz (25.), 1:1 Schmidt (90.)
Zuschauer: 7000

UNVSU!!!