0:1 (32.) Gueney; 1:1 (49.) Steinhage.
Das Ergebnis spricht für sich: Ein leistungsgerechtes Unentschieden gegen einen Bezirksligisten. TeBe II war in keiner Beziehung besser, in einigen Bereichen (Angriff!) sogar deutlich schlechter als der BSV.
Fangen wir hinten an: Der Torwart war zwar beim Gegentreffer machtlos, als ein klassischer Steilpass „durch die Gasse“ die Abwehr aushebelte, wirkte aber auch nicht besonders sicher. Manch haltbaren Ball lenkte er nur ums Tor herum, den Rest hatte er meist erst im Nachfassen. Da der einzige zur Verfügung stehende Auswechselspieler auch ein Torwart war, durfte er nach einer Stunde vom Platz.
In der Abwehr machte nur Libero und Mannschaftskapitän Frederick Sallinger einen guten Eindruck. Er ging oft mit nach vorne und war dann neben Steinhage einer von exakt zwei Spielern die es schafften, auch einmal für Gefahr vor dem gegnerischen Tor zu sorgen. Sein Kopfballtreffer kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit wurde wegen Abseitsstellung nicht anerkannt. Hielt sich in den letzten zwanzig Minuten fast nur noch in der gegnerischen Hälfte auf.
Im Mittelfeld waren es immerhin zwei Spieler, die der Erwähnung wert sind: Zum einen der aus der letzten Saison bekannte Ersan Kazar, der zwar auf der zentralen Spielmacherposition eine allenfalls durchschnittliche Leistung zeigte, was aber in dieser Mannschaft reichte, um zu den besten Spielern zu gehören. Zum anderen der bereits genannte Bernd Steinhage auf der linken Außenbahn. Wer beim Oberliga-Auftakttraining dabei war, hat ihn übrigens schon gesehen: Es war der extrem jung aussehende Spieler im weinroten Trikot. Sehenswert sein Tor zum Ausgleich: Zwar stand Steinhage in Abseitsposition, doch der Ball kam vom Gegner. Steinhage war sofort im Bilde und überlupfte den BSV-Torwart mit einer schönen Bogenlampe. Der 19-jährige Deutsche kam aus Südafrika zum Studieren nach Berlin und hat vielleicht das Potential zum Leistungsträger in unserer Verbandsligamannschaft.
Zum Angriff gibt es wirklich nicht viel zu sagen: Obwohl zwei Spieler als Stürmer aufgestellt waren, gab es keinen. Selten war das Wort „Totalausfall“ so angebracht wie hier.
Nach dem Spiel versuchte sich Trainer Kraft gar nicht erst in Schönrednerei: Er sah die Leistung der Mannschaft ebenfalls als katastrophal an, betonte allerdings, dass dies für ihn vor allem ein Test gewesen sei. Viele der Spieler werde man auch nicht noch einmal bei TeBe II sehen. Es gebe noch Verhandlungen mit einigen Spielern, andere seien nicht zum Einsatz gekommen, weil die Spielberechtigung noch nicht vorgelegen habe.
Unter den Zuschauern des Spiels befanden sich auch die ehemaligen Vorstandsmitglieder Schumann, Anthony und Rösler. Zumindest mit Letzterem wollte sich Kraft nach dem Spiel noch „zur Analyse“ im Brandenburg-Kasino treffen. Hoffentlich hat das Engagement dieser Herren bei TeBe II dort nicht ebenso katastrophale Folgen wie sie ihr Wirken als Vorstand für den Gesamtverein hatte. Davon abgesehen ist ein schlechtes Spiel in der Vorbereitung sicher kein Grund zur übermäßigen Besorgnis. Erinnert sei nur an die Testspiele von TeBe II vor zwei Jahren, als es gegen unterklassige Gegner eine Klatsche nach der anderen gab, die Mannschaft dann aber mit einer Siegesserie in die Verbandsligasaison startete.