A-Junioren: Werder Bremen – TeBe 1:4 (1:1)

TeBe begann das Auswärtsspiel in der derzeitigen „deutschen Fußballhauptstadt“ nicht viel anders, als man vor einer Woche beim Auftaktspiel gegen den HSV (0:2) aufgehört hatte: ziemlich nervös, ohne Selbstbewußtsein im Zweikampf, offensiv ohne wirklichen Zug zum Tor. Vor allem Julian „Jule“ Prochnow hatte als linker Außenverteidiger große Probleme mit seinem Gegenspieler Bärje, der auch nach 11 Minuten aus spitzem Winkel zum zu diesem Zeitpunkt bereits verdienten 1:0 für die Gastgeber traf.
Obwohl TeBe in dieser Anfangsphase kaum zu einem konstruktiven Spielaufbau kam, war aber bereits zu diesem Zeitpunkt ersichtlich, daß Bremens Schwachstelle in der Defensive liegt: Werder-Trainer Joachim Philipkowski läßt hier nur mit einer Dreierkette spielen, wobei außer Rechtsverteidiger Haskamp eher Bundeliga-Mittelmaß aufgeboten wird. Bei den wenigen Entlastungsangriffen der Borussen über den zunächst viel zu umständlichen Jack Grubert und den erst nach Bindung zum Spiel suchenden „Avcioglu-Ersatz“ Orhan Sonar wirkte Bremens Abwehr alles andere als sattelfest.
Zunächst aber bestimmten weiter die Hausherren das Geschehen. Die frühe Vorentscheidung vergaben Theuerkauf (völlig unbedrängt über das Tor/14.) sowie wenig später Bärje, der mit einem Kopfball an TeBe-Keeper René Rimkus scheiterte.
Dann jedoch die Befreiung nach 19 Minuten: Sonar verpaßte im Sturmzentrum eine Hereingabe von rechts, der am langen Pfosten lauernde Metin Cakmak traf aus acht Metern nur den Pfosten des leeren Werder-Tores, doch den Nachschuß setzte Dennis Fache unhaltbar aus 20 Metern in die Maschen.
TeBe, nun mit mehr Biß und Selbstvertrauen, wurde urplötzlich zu einem gleichwertigen Gegner. Bei eigenem Ballbesitz rückte jetzt auch das Mittelfeld nach, was man insbesondere beim HSV-Spiel fast komplett vermißt hatte.
So entwickelte sich ein Schlagabtausch zweier Mannschaften, die den Platz 11 des Bremer Stadiongeländes unbedingt als Sieger verlassen wollten. Daß die Waage zugunsten unserer Lila-Weißen ausschlug, lag an einer Steigerung der gesamten Mannschaft, insbesondere aber bei zwei Protagonisten: einerseits an Slim Jaballah, der in der Innenverteidigung alles abräumte, sowie am Angreifer Orhan Sonar, der mit zunehmender Spielzeit immer stärker wurde und auch seinen Sturmkollegen Grubert mitriß.
In der 55. Minute wurde Sonar an der Bremer Strafraumgrenze von einem Abwehrspieler von den Beinen geholt, und während noch die übliche „Notbremse-oder-nicht-Diskussion“ im Gange war, zirkelte der Youngster den fälligen Freistoß über die Mauer hinweg ins rechte obere Eck: unhaltbar für Werders Möllering, 2:1 für Eichkamp.
Die aufkommende Euphorie sorgte für einen neuen Energieschub, und nachdem Cakmak noch nach einem Alleingang scheiterte (58.), nutze Grubert nur eine Minute später eine Unsicherheit in der Werder-Abwehr mit einem plazierten Flachschuß zur Vorentscheidung.
Bremen war nun reichlich verunsichert, kontrollierte zwar in der Folgezeit über weite Strecken den Ball, aber nicht mehr den Gegner. TeBe, nun mit dem im ersten Spiel schmerzlich vermißten Siegeswillen, ließ hinten nichts mehr anbrennen. Die letzte Chance verzeichneten die Platzherren erst in der Nachspielzeit, doch Theuerkauf scheiterte am erneut sicher parierenden Rimkus. Da stand es längst 4:1 für Lila-Weiß, weil Sonar nach der Pause eigentlich alles gelang und er nach einem langen Diagonalpaß aus 10 Metern dem Bremer Schlußmann keine Chance gelassen hatte (64.)

TeBe spielte mit: René Rimkus – Julian Prochnow, Slim Jaballah, Erol Duygun, Dennis Fache – Patrick Hinze, Zafer Yelen, Metin Cakmak (ab 80. Benjamin Griesert), Daniel Schmele (ab 86. Nayif Aykut) – Jack Grubert (ab 75. Robert Scholl), Orhan Sonar (ab 80. Serhat Aktürk).
Beste Spieler: Jaballah, Sonar, Rimkus.

Eckballverhältnis 9:3
Chancenverhältnis 11:12
Torverhältnis… 1:4 :o)