Was bringen einem Oberligisten ehemalige Profi-Spieler? Wenn es gut läuft, dann sportlichen Erfolg, wenn es schlecht läuft einen großen Batzen Ärger.
Über die ehemaligen Profis, die sich diese Saison bei TeBe verdingen, habe ich mir noch kein abschließendes Urteil gemacht. Einzige unrühmliche Ausnahme ist Mustafa Turgut. So wie dieser Mann spielt, gehört er nicht in diese Mannschaft, diesen Verein, diese Liga, diesen Planeten, sondern dahin wo der Pfeffer wächst!
Ausgestattet mit einem Ego groß wie der Fernsehturm hält er sich für den Fußballgott in Person, strahlt auf dem Platz aber nur Arroganz statt Eleganz und Überheblichkeit statt Einsatzwillen aus. Nach jedem noch so kleinen Körperkontakt geht er mimosenartig schreiend zu Boden, den Blick sofort weg vom Ball hin zum Schiri, in der (vergeblichen) Hoffnung für seine laienhafte Inszenierung vielleicht doch noch mit einem Freistoß belohnt zu werden. Alter, komm endlich in der Oberliga an!
Hier ist nichts mit Stargehabe, hier heißt es Ärmel hochkrempeln und ackern, ackern, ackern! Du, lieber Mustafa, solltest Dir lieber mal ein Beispiel an einigen Deiner Mannschaftskameraden wie Petrowsky und vor allem Wolchow nehmen. Die können Dir mal zeigen, wie man in der Oberliga spielen muß.
Stattdessen schnautzt Du gerade diese Spieler mit Vorliebe an, weil sie Dich in blasphemischer Weise einfach ignorieren. Dann zeterst Du süß, wie ein Kleinkind im Sandkasten, dem man die Schaufel weggenommen hat.
Und laß Dir was gesagt sein, Freistöße und Ecken kannst Du auch nicht schießen, also solltest Du das lieber jemandem überlassen, der sich damit auskennt.
Einzig Dein genialer Moment heute in der 45. Minute bewahrt Dich vor der völligen Vernichtung. Aber die 44 Minuten vor dem Tor und die 45 Minuten danach kann man einfach nicht mehr ignorieren.
Also reiß Dich am Riemen, krempel Dir die Ärmel hoch, reiß Dir auf dem Platz den Allerwertesten auf, kämpfe, rackere, fighte. Eben das, was ein richtiger Oberliga-Spieler machen sollte!
Doch nicht nur Turgut war heute zum heulen, auch die Abwehr wackelte mal wieder wie eine Birke im Wind. Einzig Youngster Moritz Kessler (übrigens zwischendurch auch mal Opfer der Turgut’schen Sandkastenaggression) konnte einsatzmäßig überzeugen. Statt der anderen beiden, Raickovic und Scheinhardt, hätte man auch Pappkameraden aufstellen können, wobei letztere die Bälle dem Gegner kaum besser hätten auflegen können. Katastrophal!
Doch auch andere Faktoren in diesem Spiel gaben Grund zum Nachdenken.
Die taktische Unflexibilität war heute mal wieder nicht zu übersehen. Kaum erhöht der Gegner den Druck, bricht bei TeBe jegliche Ordnung zusammen. Da muß vom Trainer mehr kommen! Sei es durch taktische Umstellungen oder Auswechselungen.
Auch der mangelnde Konkurrenzkampf im Kader beginnt mir langsam Sorgen zu machen. Da werden Spieler taktisch hin und her geschoben, ohne daß sie auf irgendeiner Position restlos überzeugen können (Seruga, Türkkan, Turgut). Aber anscheinend drängt sich keiner der Bankdrücker auf!? Wie schlecht müssen die dann erst sein???
Der Sieg heute war mehr als glücklich, er war schlicht unverdient. Eine gute Einzelaktion, ansonsten nicht mal Stückwerk. Eine einzige Chance in der zweiten Hälfte wurde erspielt, und die in der 92. Minute. Dafür lag der Ausgleich mehr als nur einmal in der Luft.
Leute, so wird das nix! Weder mit einem Sieg gegen die unaussprechlichen Köpenicker, noch mit der Babelsberg-Verfolgerrolle.
Wann ist endlich Schluß, ich hab keinen Bock mehr!!!
TeBe: Hampf – Raickovic – Scheinhardt, Kessler – Türkkan, Petrowsky, Köttig, Seruga, Wolchow – Turgut – Fuß.
Eingewechselt wurden Yilmaz für Seruga und Pantios für Fuß.
Tor: Turgut (45.)
Gelb-Rot: Wolchow (75., 2 Fouls binnen nicht mal 5 Minuten)
Rot: irgendeiner vom BAK in der 92. Minute wegen einer Notbremse an Pantios