Sonntag, 14.30 Uhr: TSV Rudow vs TeBe
Am kommenden Sonntag wird’s wieder gemütlich. Bereits nach der Ankunft im Bahnhof stehen allen TeBe-Fans persönliche Assistenten in Uniform zur Verfügung. Der TSV zeigt sich weiterhin offen und tolerant, und lässt wie immer jede und jeden ins Stadion. Auch wenn es sich um Protagonisten der Berliner Nazi- und Hoolszene handelt.
Mittlerweile macht TSV Rudow -Vereinsmitglied Thomas S. – bekanntermaßen ein Freund von NPD-Chef Schmidtke und anderen NW-Berlin Aktueren – aus seinem Hass gegenüber TeBe und seinen Fans keinen Hehl, ruft u.a. auf seiner Facebook Seite zu Gewalt gegen TeBe-Fans auf. Die Personen die er zu dem Spiel einlädt, lesen sich z.T. wie ein „Who is who“ der lokalen Nazi-Szene. Darüber hinaus legt er das Spiel Leuten nahe, die aus dem Hool-Umfeld von Hertha BSC und dem BFC Dynamo stammen. Es ist schon mehr als nur bedauerlich, dass ein Verein mit traditionell toller Jugendarbeit nach wie vor bekennende Nazis selbst im Verein duldet, und auch Mitgliedern der NPD sowie parteilosen Rechtsextremisten Zutritt gewährt, diese teilweise sogar als Ordner beschäftigt. Wo eine derartige „Vogel-Strauss-Strategie“ hinführt, zeigen Vereine wie Cottbus oder Chemnitz.
Selbst die Verbände rufen dazu auf, Rassismus und Neonazis die rote Karte zu zeigen. In Rudow, wo seit jeher mit vielen Kindern und Jugendlichen mit sogenannten Migrationshintergrund erfolgreich gearbeitet wird, will man aber weiterhin von solchen Problemen nichts wissen. Sicherlich ist eine deutliche Positionierung immer auch mit Arbeit und Stress verbunden. Dennoch zeigen immer mehr Vereine, dass es möglich ist, den braunen Mob im eigenen Verein nicht zu dulden. Wer menschenverachtende Ansichten vertritt und auch öffentlich äußert, gehört nicht integriert, sondern klar ausgegrenzt!
Trotz bzw. gerade aufgrund dieser unappetitlichen Zustände beim TSV wollen wir es uns nicht nehmen lassen, unseren Club in Rudow zu supporten, sondern Farbe bekennen. Wir wollen auch im Neuköllner Südosten für eine entspannte Fankultur einstehen, die Gewalt, Rassismus und Antisemitismus eine klare Absage erteilt. Gerade vor dem Hintergrund unserer Vereinstradition sehen wir uns verpflichtet, den Anfängen zu wehren. Und natürlich wollen wir auch in diesem Spiel unsere Mannschaft unterstützen, die mit drei Punkten an der Stubenrauchstraße ganz oben dran bleiben würde – keine leichte Aufgabe bei den derzeit ebenfalls oben mitspielenden Rudowern, also lasst uns dafür sorgen, dass Micha, Hamdi, Moris, Ali oder sonsteiner unserer lilaweißen Fußballgötter den einen oder anderen Ball im Gehäuse der Gastgeber versenkt, während wir es uns auch an diesem Ort nicht nehmen lassen wollen, unsere durch Weltoffenheit und Humor geprägte Fankultur zu zelebrieren. Kein Ballbreit den Faschisten!
Treffpunkt zum Spiel:
13 Uhr, S-Bahnhof Neukölln (vor McDonald’s)
Bis Sonntag! Allez TeBe!