Am Ende gab es auf dem Spielfeld hängende Köpfe und am Rande verwundertes Kopfschütteln. Gegen den direkten Tabellennachbarn Blau-Weiß Hohen Neuendorf II unterlag die Verbandsligamannschaft der Damen von TeBe am heutigen Sonnabend mit 2:3 (1:1). Dabei hatte sich das Spiel aus Sicht der Veilchen lange Zeit in eine positive Richtung entwickelt.
Die Ausgangslage ware eher mäßig. Mit nur 12 Spielerinnen im Kader und ohne etatmäßige Torhüterin trat TeBe II an. Die Euphorie vor dem Spiel hielt sich in Grenzen, zumal Hohen Neuendorf mit der wesentlich besseren Tordifferenz angereist war. Letztendlich waren die Befürchtungen hinsichtlich Ersatzkeeperin Scholz unbegründet. Die gelernte Stürmerin machte zwischen den Pfosten einen sicheren Eindruck.
Beim Führungstreffer war sie, nicht zuletzt aufgrund ihrer Statur, machtlos. Eine Borussinen traf beim Klärungsversuch einer scharfen Flanke den Ball unsauber und lenkte die Kugel in einem hohen Bogen über die eigene Torfrau ins Netz.
Hohen Neuendorf war bis dahin nicht gefährlich in Erscheinung getreten und auch danach entwickelten die Gäste wenige Vorwärtsdrang. Aber auch TeBe kam nur höchstselten zu guten Angriffen. Zu oft versuchten es die Spielerinnen mit der Brechstange. Hoch, weit und steil wurde die schnelle Stürmerin Höft gesucht – und meist nicht gefunden.
Erst als TeBe gegen Ende der ersten Halbzeit das Angriffsspiel variierte, auch mit Kurzpässen kombinierte und somit den Ball in den eigenen Reihen hielt, entwickelten die Borussinnen zusehens Gefahr für das Gästetor. Kurz vor der Pause folgerichtig der Ausgleich. Höft war wiedermal steil auf die Reise geschickt wurden, stand diesmal auch nicht abseits, und lupfte den Ball an der herrausstürzenden Keeperin vorbei in die Maschen.
Psychologisch wichtiger Zeitpunkt nennt man das wohl. Jedenfalls kam TeBe deutlich besser aus der Kabine. Direkt nach Wiederanpfiff brauchte Bönisch ihre Farben in Führung. Die von Hohen Neuendorf gestellte Abseitsfalle schnappte nicht zu, Bönisch konnte mit dem Ball am Fuß alleine auf das gegenerische Tor zulaufen. Dort umspielte sie noch die Torhüterin und schob dann sicher ein.
In der zweiten Hälfte bekam TeBe das Spielgeschehen immer besser in den Griff und dominierte die Partie. Dabei sprangen auch weiterhin Chancen herraus. Eine der besten besaß wiederrum Bönisch nach etwa einer gespielten Stunde. Abermals war sie alleine auf dem Weg zum Tor, doch diesmal fehlte ihr der Mumm das Ding reinzumachen. Stattdessen legte sie den Ball an die Strafraumecke quer zu Höft deren Schuß aber von einer nun zurückgeeilten Verteidigerin geblockt werden konnte.
Eine ähnliche Situation zehn Minuten später. Diesmal war es Höft die den Ball an den Sechszehner trug und dort, angesichts zweier Gegenspielerinnen, den Ball zu der mitgelaufenen Stefan legt. Leider traf der schöne Schlenzer nur das Lattenkreuz.
Auf der anderen Seite kam Hohen Neuendorf nur selten vor den von Scholz gehüteten Kasten und der Dreier war immer mehr zum Greifen nahe. Doch auch diese Partie hatte (mindestens) neunzig Minuten. Zehn davon waren noch zu spielen, als TeBe den Gegner wieder in Spiel brachte. Der Gast konnte vor dem Strafraum der Borussinen den Ball durch die Reihen laufen lassen bis im Strafraum eine Angreiferin frei zum Schuß kam. Mit der zweiten wirklich gefährlichen Torchance traf Hohen Neuendorf das zweite Mal. Ausgleich.
Vor der Partie wäre man mit einem Unentschieden zufrieden gewesen, meinte Trainer Kossmann. „Aber so …“ Irgendwo zwischen Freude über den nahen Punktgewinn und Ärger über die dummen Gegentreffer schwankte die Stimmung. Der Zeiger auf der Gefühlsskala sollte aber noch eindeutig ins negative umschwenken, denn Hohen Neuendorf kam in der 93. Minute sogar noch zum Siegtreffer. Die TeBe-Abwehr bekam den Ball nicht weg und Thoms machte ihren Doppelpack perfekt.
Letztendlich war die Niederlage sehr unglücklich und ärgerlich. Die Spielerinnen brachten sich jedoch selbst um den Lohn ihrer Arbeit. Zum einen wurden die „100%igen“ vorne nicht gemacht, andererseits schafften es die Borussinen in der Endphase nicht mehr den Ball ruhig und entschlossen zu klären. Der Sieg bzw. Punktgewinn, welcher angesichts der Spielanteile verdient gewesen wäre, wurde so verschenkt.
Tore: 0:1 Eigentor (15.), 1:1 Höft (43.), 2:1 Bönisch (46.), 2:2 Thoms (80.), 2:3 Thoms (90+3.)