Nach dem Ausfall der beiden Testspiele gegen den Hamburger SV und Blau-Weiß Hohen Neuendorf starteten die Damen von Tennis Borussia am heutigen Abend beim Adlershofer BC in die Vorbereitung auf die Rückrunde. Dabei war der Tabellenachte der Regionalliga Nordost nicht der erhoffte Prüfstein. TeBe siegte in einer absolut einseitgen Partie mit 8:0 (4:0).
Halb als Griff in die Trickkiste, halb als Notlösung gingen die Veilchen in der ungewohnten 3-4-1-2 Formation in das Spiel. Aus der etatmäßigen Viererkette fehlte Sharif, so daß Krengel, Liepack und Wilder zu dritt die Abwehr stellten. Auch im Mittelfeld gab es Umstellungen. Nach langer Verletzung und nur einer Trainingseinheit kehrte Heyke zur großen Freude wieder in die Zentrale zurück. Vor ihr, und hinter den beiden Mittelstürmerinnen Straka und Neubauer, agierte mit Karin Prühs ein Neuzugang. Die ehemalige Bundesligaspielerin wechselte aus Hohen Neuendorf an den Eichkamp und will es mit ihren 45 Lenzen noch mal wissen. Sie fügte sich hervorragend in das Mannschaftsgefüge ein und bewies mehrfach ihren Torriecher.
Den ersten Höhepunkt der Partie besorgte allerdings Sturmpartnerin Straka, die nach vier Minuten mit einer Bogenlampe den langen Pfosten nur knapp verfehlte. Sechzig Sekunden später zappelte der Ball dann jedoch zum ersten Mal im Adlershofer Netz. Brückner war mit dem Ball am Fuß bis zur Grundlinie durchgestoßen und hatte an den Sechszehnmeterraum zurückgelegt. Dort nahm Prühs den Ball mit dem rechten Bein an und schloß mit Links ab.
Fünf Minuten später, in der 11. Spielminute, war es wiederrum das Duo Prühs und Brückner was mit einem Kombinationslauf durch die Mitte den zweiten Treffer vorbereitete. Straka verwandelte die Vorlage aus 14 Metern flach ins Eck.
An den beiden frühen Toren wird auch statistisch deutlich wie es um die Kräfteverhältnisse auf dem Platz bestellt war. TeBe war Adlershof in allen Belangen überlegen, bestimmte das Spiel nach Belieben. Lediglich der ein oder andere Laufweg klappt in der ungewohnten Aufstellung noch nicht hundertprozentig. Gerade Heyke merkte man die fehlende Bindung zur Mannschaft des Öfteren an, nur selten traute sie sich den offensiven Pass zu, wählte im Zweifel den sicheren Rück- oder Querpass.
Positiv hingegen der Eindruck den vorne im Angriffszentrum Neubauer hinterließ. Spielerisch gereift bot sie sich heute als Alternative zu der weiterhin indisponierten Schilling und der angeschlagenen Madarevic an. Nach 18 Minuten setzte auch sie ihr erstes persönliches Ausrufezeichen als ihr Schuß vom Strafraumeck den langen Pfosten noch touchierte.
Gegen die tief in ihrer eigenen Hälfte wartenden Gastgeberinnen entwickelte TeBe das Offensivspiel vor allem über die linke Seite mit Yaren und Wilder, oder durch die Mitte über Prühs. Die rechten Außenbahn von TeBe manchmal etwas zu weit innen und wurde in der Anfangsphase selten in Spiel einbezogen. Auch versäumten es die Angreiferinnen Neubauer und Straka auf Rechts eine weitere Anspielstation anzubieten.
So wurde auch das 3:0 durch die Mitte vorbereitet. Nach einem Querpass von Straka stand Prühs mutterseelenallein vor der Torhüterin und machte das Ding ganz abgekühlt rein.
Vor der Pause dann auch noch das 4:0, nachdem Brückner einen hohen Ball über den Fünfmeterraum an den zweiten Pfosten geschlagen hatte und Yaren in die Mitte zu Straka prallen ließ. Die hatte aus wenigen Metern keine Probleme und staubte ab.
Nach der Pause schließ das Offensivspiel TeBes etwas ein. Weiterhin absolut dominat und ständig im Ballbesitz, aber ohne dabei Torchancen zu entwickelt, so präsentierten sich die Borussinnen. Erst nach einer gespielten Stunde gab es die nächsten Möglichkeiten. So zog Neubauer aus der Drehung über das Tor und Heyke scheiterte nach einer Kampe-Flanke an der Torfrau. Straka säbelte kurz darauf nach Vorlage von Neubauer am Ball vorbei.
Prühs, in der ersten Hälfte noch immer im Mittelpunkt des Geschehens, hatte sich eine etwa zwanzigminütige Pause gegönnt, war aber nach 67. Minuten erneut zur Stelle. Mit einem Fernschuß aus 18 Metern überwand sie die Adlershofer Keeperin zum 5:0. Nun nutzten auch ihre Kolleginen wieder ihre Chancen. Neubauer per Pike (68.) und Wilder (78.) erhöhten auf 7:0. Dazwischen besaßen noch Yaren und Heyke Möglichkeiten.
Den Schlußpunkt setzte Yaren mit einem kraftvollen Flachschuß durch die Beine der Torhüterin nach 81 Minuten zum 8:0 Endstand. Der etwas unsichere Schiedsrichter den die Gastgeber gestellt hatten, pfiff kurz darauf ab und verhinderte so eventuell ein zweistelliges Ergebnis.
Letztendlich war das Spiel ein Muster ohne Wert für die Veilchenladies. Obwohl nur eine Klasse tiefer war Adlershof nie ein wirklicher Gegner, kam zu keinem einzigen Torschuß. Die nötige Standortbestimmung vor dem Rückrundeauftakt erhofft sich die sportliche Leitung an diesem Sonntag. Dann ist mit dem USV Jena ein Spitzenteam der 2. Bundesliga Süd zu Gast. Anpfiff ist am Eichkamp um 14 Uhr.
TeBe spielte mit: Prusas – Krengel, Liepack, Wilder – Kampe, Brückner, Heyke, Yaren – Prühs – Straka, Neubauer
Tore: 1:0 Prühs (5.), 2:0 Straka (11.), 3:0 Prühs (32.), 4:0 Straka (41.), 5:0 Prühs (67.), 6:0 Neubauer (68.), 7:0 Wilder (78.), 8:0 Yaren (81.)